Plakat gegen Menschenhandel, afrikanische Frau

AP/NICOLA VIGILANTI

Radiokolleg - Menschenhandel

Ein Phänomen organisierter Kriminalität (2). Gestaltung: Maria Reininger

Erst vorige Woche hat wieder eine hochkarätig besetzte Konferenz dazu in Wien stattgefunden: Menschenhandel ist zu einem drängenden Problem geworden.

Frauen, die ohne ihr Wissen, oft mit tollen Vorstellungen von ihrer Zukunft in Europa, aus Nigeria verkauft werden, landen auch in Österreich. Wie das passiert, und zu welchen Torturen sie gezwungen werden, das schildert Joana Adewale, die vor Jahren dem Menschenhandelsgeschäft ihres Mannes auf die Schliche gekommen war im heutigen zweiten Teil der Radiokollegreihe.
Einige der Frauen finden zur Beratung in der Begleitungseinrichtung für Migrantinnen, LEFÖ. Diese Stelle ist im Lauf von Jahren zu der kompetenten Hilfseinrichtung für Opfer von Menschenhandel geworden, und arbeitet nun an der europäischen Vernetzung von Beraterinnen.

Immer wieder taucht das Thema Menschenhandel am Rande von Meetings zu Flucht- und Flüchtlingsproblemen auf. Und wer gemeint hat, sich der Beschäftigung mit Flüchtlingen in Europa durch ihre Abschiebung nach Libyen entziehen zu können, wurde in den vergangenen Monaten von Experten eines Besseren belehrt: Sie berichten von menschenunwürdiger Verwendung und Missbrauch derer, die aus südlicheren afrikanischen Ländern nach Libyen kommen.

"Where to draw the line?", also wo zieht man verantwortungsvollerweise und der Realität entsprechend die Trennlinie zwischen menschlicher Hilfe zur Flucht aus Krisen- und Kriegsgebieten einerseits und Menschenhandel andererseits? Dafür haben Praktiker und politische Expert/innen auf den zahlreichen Konferenzen zu Menschenhandel in den vergangenen Monaten Kriterien erarbeitet.

Und so erschreckend der Menschenhandel aus Nigeria und Libyen ist: in Europa kommt ein nicht unerheblicher Teil der Opfer von Menschenhandel aus Europa selbst. Davon wird im dritten Teil der Radiokollegreihe die Rede sein.

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