Plakat gegen Menschenhandel, afrikanische Frau

AP/NICOLA VIGILANTI

Radiokolleg - Menschenhandel

Ein Phänomen organisierter Kriminalität (3). Gestaltung: Maria Reininger

Vier hochkarätig besetzte Konferenzen zum Thema Menschenhandel in Wien in diesem Arbeitsjahr - das zeigt, wie drängend das Problem Menschenhandel geworden ist.

Auch wenn Menschenhandel in den vergangenen Monaten im Zusammenhang mit Migration aus Afrika thematisiert wurde: Ein nicht unerheblicher Teil derer, die als Opfer von Menschenhandel beraten werden, kommt aus EU-Staaten. Frauen und Männer werden zum Zweck der Arbeitsausbeutung und zur sexuellen Ausbeutung in menschenunwürdige Situationen gelockt. Und annähernd gleich viele Täter wie Opfer kommen aus Europa. Wie die Interventionsstelle gegen Menschenhandel LEFÖ und die Beratung von männlichen Opfern des Menschenhandels, Men Via, damit umgehen, das ist im heutigen dritten Teil der Radiokollegreihe Menschenhandel zu hören.

Immer wieder taucht das Thema Menschenhandel am Rande von Meetings zu Flucht- und Flüchtlingsproblemen auf. Aber wer gemeint hat, sich der Beschäftigung mit Flüchtlingen in Europa durch ihre Abschiebung nach Libyen entziehen zu können, wurde in den vergangenen Monaten von Experten eines Besseren belehrt: Sie berichten von menschenunwürdiger Verwendung und Missbrauch derer, die aus südlicheren afrikanischen Ländern nach Libyen kommen.

Viele Frauen aus Nigeria werden Opfer von Menschenhandel. Ohne ihr Wissen werden sie nach Europa verkauft. Die meisten von ihnen machen sich mit tollen Vorstellungen von ihrer beruflichen Zukunft in Europa auf die Reise, auch nach Österreich. Wie das passiert, und zu welchen Torturen sie dabei gezwungen werden, das schildert Joana Adewale, die vor Jahren dem Menschenhandelsgeschäft ihres Mannes auf die Schliche gekommen war, im zweiten Teil der Radiokollegreihe. Klar wird dabei auch: Menschenhandel ist kein kulturelles Problem, sondern eines fehlender wirtschaftlicher Perspektiven.

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