Neue Heimat Bregenz / Lalibelas Felsenkirchen / Zwentendorf

4. November 2018, 10:05

Seit rund einem Jahr arbeitet Mahmoud Aljaratli im Café "Bahi" in der Kirchstraße in Bregenz als Koch. Er bereitet hier das tägliche Mittagsmenü zu und kocht am liebsten mit Gemüse und Biozutaten. Das Kochen hat er von seiner Mutter in Syrien gelernt. Der 29-Jährige verließ seine syrische Heimatstadt Hama, weil er nicht als Soldat in den Krieg ziehen wollte. Heute hat er in Bregenz eine neue Heimat gefunden und strebt eine Weiterbildung als Koch an. In seiner Freizeit schreibt Mahmoud Aljaratli Gedichte und sitzt gerne am Bregenzer "Molo", dem Hafendamm mit Blick auf den See.

Äthiopien ist die Heimat der einzigen vorkolonialen christlichen Kirche auf dem afrikanischen Kontinent. 35 bis 40 Millionen Mitglieder zählt die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche. Im Norden des Landes, in einem schwer zugänglichen Hochland, liegt das religiöse Zentrum dieser Kirche: Die elf Felsenkirchen von Lalibela. Die Bauten stammen aus dem 12. Jahrhundert und sind auch schon als das 8. Weltwunder bezeichnet worden. Sie wurden von König Lalibela als "Zweites Jerusalem" gebaut, als durch die Ausbreitung des Islam auf dem afrikanischen Kontinent der Pilgerweg nach Israel abgeschnitten war. "Deswegen haben die meisten Orte hier einen biblischen Namen aus dem Heiligen Land", sagt der Guide Abebe Abiye. "Zum Beispiel: Es gibt ein symbolisches Grab von Abraham, ein Grab von Adam und von Jesus. Und es gibt einen Berg, der heißt Ölberg, es gibt einen Fluss - Jordanfluss". Ähnlich beeindruckende und alte Baudenkmäler kennt man in Europa meist als Ruinen, als tote Steine. In Lalibela hingegen sind die Felsenkirchen belebt. Die Einheimischen besuchen die Kirchen täglich, die sonntägliche Messe ist ein regionales Großereignis mit tausenden Besucher/innen. Das Dorf Lalibela wächst und ist nicht nur ein kulturelles, sondern auch ein Handelszentrum. Johanna Tirnthal hat die Kirchen und den großen Markt von Lalibela besucht.

Der legendären Volksabstimmung vom 5. November 1978 - und dem in der Folge verabschiedeten "Atomsperrgesetz"- ist es zu verdanken, dass das österreichische Atomkraftwerk, obwohl es 1976 fertig gebaut und betriebsbereit war, niemals in Betrieb ging. Seit 30 Jahren also ist das Atomkraftwerk Zwentendorf ein Stück österreichischer Zeitgeschichte und quasi ein weltweites Mahnmal. Pläne, das leerstehende Bauwerk für ein Historyland zu nutzen, wurden ebenso wenig realisiert, wie Projekte für ein Museum oder ein Gaskraftwerk. Stattdessen wird das Gebäude mittlerweile anders mehrfach genutzt: Als Schulungsreaktor und Trainingscenter, in dem in realer Umgebung geübt werden kann. Darüber hinaus diente der Doch-nicht-Reaktor mittlerweile bereits als Location für Modeschauen und Musikvideos, wie auch auch als Drehort für abendfüllende Filme. Und seit 2009 wird mit 1.000 Photovoltaikpanelen am alten Atomkraftwerk Energie erzeugt. Saubere Energie. Energie ohne nukleare Strahlung. Das Atomkraftwerk, das nie in Betrieb ging, kann bei kostenfreien Führungen besichtigt werden.

Service

AKW Zwentendorf
"Erster Wiener Protestwanderweg"

Literaturtipp:
"20 Beste Reiseziele. Traumhafte Geheimtipps - noch unentdeckte Hideaways" von Claudia Jörg-Brosche. Ueberreuter 2018

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