Radiokolleg - Der letzte Schliff

Was ist gutes Audiomastering? (2). Gestaltung: Hans Groiss

Hören Sie den Unterschied? Klingt "Nothing else matters" von Metallica glasklar oder verwaschen? Warum ist der Sound von Miles Davis' "Kind of Blue" unverwechselbar und einheitlich? Was war das Geheimnis des guten Tons eines Herbert von Karajan und haben Experimental-KomponistInnen wie Beatriz Ferreyra und Pierre Schaeffer ihre Werke nachbearbeitet? Nach der Studioproduktion einer Pop-Band, einem Livekonzert der Wiener Philharmoniker oder einer Jam-Session im Jazzstüberl gibt es meist Aufnahmen von höherer oder niederer Qualität.

Um diese professionell auf Tonträger veröffentlichen zu können, werden die einzelnen Musikstücke abgemischt und gemastert: beim Mischen wird die Balance aller Instrumente zueinander hergestellt - beim Mastering wird der fertige Mix vom Mastering-Engineer in Absprache mit den Musiker/innen und Producern bearbeitet. Mastering ist ein englischer Begriff und bezeichnete in der Musikwelt ursprünglich die Überführung von Musikstücken auf Schallplatte. Heute bedeutet Mastering die Steigerung der Qualität durch einen kreativ-technischen Prozess. Damit Musik auf LP, CD, im Radio oder am Mobiltelefon gut klingt, ist Mastering am Ende einer Musikproduktion mittlerweile Standard.

Abhängig vom Musikstil gibt es unterschiedliche Masteringphilosophien: das Angleichen von Lautstärkeunterschieden, das Festlegen von Pausenzeiten zwischen den Musikstücken und die Zusammenführung einzelner Tracks zu einem Album sind subjektive Entscheidungen, die viel Diskussionsstoff liefern. Welche Schritte aber sind nötig, um von einer Komposition oder Improvisation zu einem fertigen Master zu kommen? Wie möchte ich als Musiker/in in der Welt gehört werden: Glasklar oder dreckig? Aufgeblasen oder subtil? Und: Kann das Mastering verbessern, was bei einer Aufnahme nicht geglückt ist?

Eine Musikviertelstunde zum Thema Mastering in der Klassik von Lissie Rettenwander und Johanna Schlömicher vom Lehrgang für Elektroakustik und Computermusik der mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst und dem Tonmeister-Studenten Matthias Rohde der für ein Erasmussemester Gast aus Düsseldorf an der mdw war. In Zusammenarbeit mit Hans Groiss.

Sendereihe

Gestaltung

  • Hans Groiss

Playlist

Komponist/Komponistin: Antonin Dvorak
Titel: Serenade für Wind OP44, BC 77
* 1. Satz
Orchester: Studierende der MDW des Leonard Bernstein Instituts
Leitung: Klaus Lienbacher
Länge: 00:51 min

Komponist/Komponistin: Carl Nielsen
Titel: Symphonie Nr. 4, op. 29 "Das Unauslöschliche"
* 1. Satz
Orchester: ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Leitung: Dima Slobodeniouk
Länge: 00:46 min
Label: Edition Wilhelm Hansen / LM

Komponist/Komponistin: Dmitri Schostakowitsch
Titel: Symphonie Nr. 10 e-Moll op. 93
* 1. Satz
Orchester: ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Leitung: Kerem Hasan
Länge: 00:13 min
Label: UE / LM

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