Eine Frau geht an einer Wand vorbei, an dem das Wort "LIEBE" in großen Buchstaben steht

DPA/PETER KNEFFEL

Passagen

Im Zeit-Raum: Von der Notwendigkeit der Selbstliebe

Im Zeit-Raum: Von der Notwendigkeit der Selbstliebe
Johannes Kaup spricht mit dem Psychiater, Psychologen und Psychotherapeuten Michael Lehofer
Aufgenommen am 24. April 2019 im Großen Sendesaal des ORF RadioKulturhauses
Bearbeitung: Robert Weichinger
dazw. 16.14 Uhr: News-Flash zur Abstimmung über den Misstrauensantrag im Parlament

"Sich selbst zu lieben? - Das geht gar nicht! Das ist doch Narzissmus, Egoismus und das Kreisen um sich selbst!" So denken viele reflexartig moralisch korrekt, wenn sie den Begriff Selbstliebe hören. Dabei bedeutet Selbstliebe einfach, gut "mit sich selbst sein" zu können. Liebe ist in diesem Fall die Empfindung einer totalen Verbundenheit. Erst, wenn ich gut mit mir sein kann, kann ich Nähe und Distanz aushalten und andere Menschen lieben, ohne mich dabei zu verlieren oder den Anderen zum Objekt meiner Begierde zu machen.

Selbstliebe ist die Voraussetzung für Beziehungsfähigkeit. Der Mangel an Selbstliebe ist in unserer Gesellschaft jedoch ziemlich ausgeprägt. So haben auch die meisten Konflikte mit anderen, aber auch mit und in uns selbst, mit der Unfähigkeit zu tun, sich selbst lieben zu können. Der 1956 in Graz geborene Psychiater, Psychologe und Psychotherapeut Michael Lehofer ist Ärztlicher Direktor des Landeskrankenhauses Graz II und ebendort Primarius der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie I sowie Autor des Buches "Mit mir sein. Selbstliebe als Basis für Begegnung und Beziehung".

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