Holz und zerlegte Möbel stehen auf der Strasse

ORF/JOSEPH SCHIMMER

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Die Materialnomaden

Eine kleine Revolution auf Österreichs Baustellen

257 Tonnen an Baustoffen haben die "Materialnomaden" schon vor der Mülldeponie gerettet und stattdessen in neue Bauprojekte umgeleitet. 257 Tonnen Metall, Holz, Stein und Glas, die nun nicht mehr Abfall sind, sondern einen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Baubranche leisten.
Vor zwei Jahren haben die Architektin Andrea Kessler und der Bauingenieur Peter Kneidinger mit anderen die "materialnomaden" gegründet. Seither streifen sie durch Gebäude, die kurz vor dem Umbau oder Abriss stehen, um daraus so viele Bauteil-"Rosinen" wie möglich zu picken - vom Laminatboden über die Heizkörper bis hin zur Eingangstüre. Eingeladen zu ihren Streifzügen werden sie von den Hausbesitzern selbst: dem Wien Museum, dem Einkaufszentrum am Columbusplatz oder dem mittlerweile abgerissenen "Glaspalast" im ersten Bezirk.
Re-Use ist das Schlagwort der Stunde: wiederverwenden statt entsorgen. Verkauft werden die Waren der Materialnomaden in ihrem Re-Use-Baumarkt. Oder sie werden mit einem kreativen Kniff gleich an das nächste Bauprojekt weitervermittelt. So sind aus ehemaligen Innentüren schon Raumtrenner mit Tisch-Funktion geworden. Und die Stahlrahmen aus dem "Glaspalast" dienen nun als Regale.
Ein Streifzug durch Baustellen, eine Kegelhalle und gewagte Zukunftsvisionen.

Gestaltung: Dominique Gromes


Randnotizen: Alois Schörghuber

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