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Journal-Panorama

Tschechien: Tiefer Graben zwischen Kirche und Staat

In Tschechien sind die Gläubigen eine kleine Minderheit; Kirchenfeindlichkeit ist in der Gesellschaft weit verbreitet; Gestaltung: Kilian Kirchgeßner

1948 verstaatlichten die Kommunisten den gesamten Kirchenbesitz in Tschechien - die Kirchen, die Pfarrhäuser, die Klöster mit ihren Ländereien, die Kunstwerke. Während sich in allen anderen Ländern Mittel- und Osteuropas gleich nach der politischen Wende 1989 die neuen, demokratischen Regierungen mit den Kirchen aussöhnten und die enteigneten Güter wieder zurückgaben, entbrannte in Tschechien ein erbitterter Streit, der über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg die Gerichte beschäftigte. Erst 2012 bekam die Kirche einen großen Teil ihrer einstigen Besitztümer zurück und eine finanzielle Entschädigung für den Rest. Jetzt aber ist der Streit neu aufgeflammt: Die linksorientierte Regierung rüttelt an der Einigung und fordert, dass die Religionsgemeinschaften nun Steuern für die Entschädigung zahlen sollen.

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