Joyce DiDonato

MET OPERA/MARTY SOHL

Händels "Agrippina" aus der Met

Mit Brenda Rae (Poppea), JoyceDiDonato (Agrippina), Kate Lindsey (Nerone), Iestyn Davies (Ottone), Nicholas Tamagna (Narciso), Duncan Rock (Pallante), Matthew Rose (Claudio), u.a.
Metropolitan Opera Chorus, Metropolitan Opera Orchestra; Dirigent: Harry Bicket
(zeitversetzte Live-Übertragung aus der Metropolitan Opera New York). Präsentation: Gerhard Hafner

"Agrippina" steht erstmals auf dem Spielplan der New Yorker Metropolitan Opera. Am 6. dieses Monats feierte Händels Meisterwerk Premiere, in einer Inszenierung des schottischen Regisseurs David McVicar. Als Ränke schmiedende Titelheldin ist die US-amerikanischen Star-Mezzosopranistin Joyce DiDonato zu erleben. Der britische Dirigent Harry Bicket, eine Koryphäe auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis, leitet vom Cembalo aus das Orchester der Metropolitan Opera.

Über die 1969 im US-amerikanischen Bundesstaat Kansas geborene Joyce DiDonato heißt es in der britischen Tageszeitung "The Times": "Sie ist mit einer Stimme von nicht weniger als 24 Karat Gold gesegnet." Seit nunmehr zwei Jahrzehnten begeistert die Sängerin das Publikum. Tanzend und zugleich kraftvoll sind ihre Koloraturen, makellos sauber die Technik und mit einem charmanten Augenzwinkern lässt sie dabei erkennen, dass sie mit dem Image der Diva zu spielen weiß. In Interviews und Blogeinträgen gibt Joyce DiDonato Einblicke in das Leben backstage und zeigt, dass hinter der prächtigen Sangeskunst stets ein ansehnliches Stück harte Arbeit steckt. In Österreich war die Mezzosopranistin zuletzt im Herbst 2018, als Didon in Hector Berlioz' "Les Troyens" an der Wiener Staatsoper zu erleben.

Ähnlich wie Claudio Monteverdis rund 60 Jahre früher komponierte "L'Incoronazione di Poppea" basiert Händels anno 1709 in Venedig uraufgeführte "Agrippina" auf realen historischen Charakteren, die im antiken Rom des 1. Jahrhunderts n. Chr. lebten. Das Libretto zu "Agrippina" ist eines der Besten, das Händel je verwendete, und es war, anders als die meisten seiner anderen Libretti, nie zuvor vertont worden. Der Autor, Kardinal Vincenzo Grimani, war ein angesehener Diplomat sowie kaiserlicher Botschafter in Venedig und dementsprechend jemand, der die Drehungen und Wendungen des politischen Lebens bestens verstand. Nie wieder in seiner weiteren Karriere sah sich Georg Friedrich Händel gezwungen, in einer Oper die außerordentlich hohe Zahl von 46 Arien bzw. Ensembles in Musik zu setzen. Dementsprechend sind die Ausmaße, die der Komponist den Gesangsnummern angedeihen ließ, im Vergleich zu späteren Werken durchaus überschaubar. Die dreiteilige Da-capo-Arie ist in "Agrippina" noch nicht derart omnipräsent wie in Händels Londoner Opern und vor allem der zweite Akt ist von einer formalen Buntheit, die für das später von Pietro Metastasio geprägte Dramma per musica undenkbar wäre.

Sendereihe

Gestaltung

  • Gerhard Hafner

Playlist

Komponist/Komponistin: Georg Friedrich Händel/1685-1759
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Vincenzo Grimani/1655-1710
Titel: AGRIPPINA, HWV 6 / Oper in 3 Akten
(zeitversetzte Live-Übertragung aus der Metropolitan Opera New York)
Solist/Solistin: Joyce DiDonato /Agrippina
Solist/Solistin: Kate Lindsey /Nerone
Solist/Solistin: Brenda Rae /Poppea
Solist/Solistin: Iestyn Davies, /Ottone
Solist/Solistin: Matthew Rose /Claudio
Solist/Solistin: Duncan Rock /Pallante
Solist/Solistin: Nicholas Tamagna /Narciso
Solist/Solistin: Christian Zaremba /Lesbo
Orchester: Orchester der Metropolitan Opera, New York
Leitung: Harry Bicket
Länge: 195:00 min
Label: IPS / USMET

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