Ohren

ORF

Lebenskunst - Begegnungen am Sonntagmorgen

Urban Gardening, "Höre, Mensch", Musik-Hören

Urban Gardening hinter Klostermauern +++ Höre, Mensch +++ Wenn Musik-Hören Göttliches ahnen lässt +++ Bibelessay zu Matthäus 21, 28-32

1. Urban Gardening hinter Klostermauern - Summender Garten inmitten der Stadt

Sie beziehen sich auf Elisabeth von Thüringen, eine deutsche Landgräfin und ungarische Prinzessin aus dem 13. Jahrhundert, die zum Sinnbild tätiger Nächstenliebe wurde. Und sie engagieren sich in Pflege und spiritueller Begleitung: die Elisabethinen in Klagenfurt. Kloster, Krankenhaus und Kräutergarten bilden eine Einheit, und der blütenreiche Garten des Konvents bietet Bienen einen idealen Lebensraum mit ausreichend Nektar und Pollen. Dort tanken auch die katholischen Ordensschwestern Kraft: Mit "Urban Gardening" haben sie ein Stückchen Natur in die Kärntner Hauptstadt geholt, wovon sich auch Maria Harmer überzeugen konnte.


2. Höre, Mensch - Dialog mit dem gestaltlosen Gott

Für Radiomacherinnen und Radiomacher ist es der Sinn, um den sich alles dreht: das Hören. Grund genug, diesem so zentralen menschlichen Sinn auf Ö1 eine gute Woche lang - bis inklusive 27.9. - einen Schwerpunkt zu widmen. Schon vor der Geburt, im Mutterleib noch, prägt er die Wahrnehmung des Ungeborenen - eine menschliche Grunderfahrung also, die auch im Bereich von Religion und Religionen ihren Niederschlag findet. Welchen Stellenwert das Hören etwa im Judentum hat, das wird durch ein identitätsstiftendes Gebet deutlich: das Schma Israel - das Höre, Israel, zuerst aufgeschrieben im 5. Buch Mose der Hebräischen Bibel, dem Buch Deuteronomium. Für die Gläubigen gehört es zur täglichen religiösen Praxis. Am Sonntagabend, 27.9., freilich wird es möglicherweise besonders leidenschaftlich gebetet - beginnt doch mit Sonnenuntergang der Versöhnungstag Jom Kippur. Ein strenger Fasttag, der der Enthaltsamkeit, dem Gebet und der Umkehr gewidmet ist - der Versöhnung mit den Mitmenschen und mit Gott. Was es mit dem Schma Israel, mit dem Hören auf eine göttliche Stimme, genau auf sich hat, das hat Brigitte Krautgartner in Erfahrung gebracht.


3. Wenn Musik-Hören Göttliches ahnen lässt - Über die Spiritualität der Musikrezeption

Quis cantat bis orat, wer singt, betet doppelt, lautet die eingängige Formel, die dem Augustinus von Hippo (354-430) zwar zugeschrieben wird, wohl aber nicht von ihm stammt. Jedenfalls sind es Worte, die allen Kirchenmusikern und -musikerinnen gleichsam Legitimation verleihen von Seiten immerhin eines der wichtigsten Theologen des Christentums. Doch wie steht es mit jenen, die Musik hören? Kann der Akt der Musikrezeption zu einem spirituellen Erlebnis werden? Für den legendären 93-jährigen Dirigenten Herbert Blomstedt keine Frage. Er sieht Konzert- und Gotteshaus als zwei Seiten einer Medaille. Wenige Wochen vor seinem 90. Geburtstag äußerte er: "Religion bedeutet Sehnsucht und Suche nach dem Vollkommenen. Auch die Musik erzählt davon. Musik hat diese mysteriöse Fähigkeit, uns dorthin zu führen, wo wir sonst nicht hingeführt würden." Musik, bekennt Blomstedt, lasse die "Illusion von Ewigkeit in uns entstehen". Die metaphysische Dimension des Hörens von Musik manifestiert sich auch in den Reflexionen des 1992 gestorbenen amerikanischen Komponisten John Cage, der mit seiner Musik "innere Sammlung, Stille" ermöglichen wollte. Musik habe den Zweck, "den Geist zu reinigen und zur Ruhe zu bringen, um ihn für göttliche Einflüsse empfänglich zu machen". Doch auch abseits der Kirchen und Konzertsäle kann jedem und jeder beim Musik-Hören Spirituelles begegnen. Denn welche Musik auch immer wir hören, wenn sie uns wirklich ans Herz gewachsen ist, wir kostbare Erinnerungen mit ihr verbinden - an geliebte Menschen, an Wegmarken unseres Lebens - dann hat diese Musik sakramentalen Charakter, dann ist sie den Hörenden ganz individuell und unabsprechbar heilig: Martin Gross mit - durchaus persönlichen - Betrachtungen über die Spiritualität des Musik-Hörens. Ein Beitrag im Finale der Ö1-Themenwoche "Hören!".


4. Geh und arbeite heute im Weinberg - Bibelessay zu Matthäus 21, 28-32

Weinberge werden in der Bibel immer wieder erwähnt. Im 1. Buch Mose, dem Buch Genesis, wird berichtet, wie Noah nach der Sintflut den ersten Weinberg anlegt. Weinberg und Weinstock dienen in der Bibel oft auch als Bild für die Beziehung der Menschen zu Gott: So wird das Volk Israel als "Weinberg des Herrn" bezeichnet. Jesus von Nazareth, von dessen überlieferten Worten gut ein Drittel Gleichnisse sind, verwendet die Arbeit im Weinberg für seine Gleichnisse vom Reich Gottes. Mit diesen Erzählungen soll gezeigt werden, wie Gott ist, wie er mit den Menschen umgeht und was er von ihnen erwartet, sie sollen die Zuhörenden zum Mitdenken und zum Umdenken bewegen und fordern zu einer Entscheidung heraus. Entscheidungen, die Pater Karl Schauer nicht leichtfertig fällt, im Gegenteil. Gedanken des Benediktiners und Bischofsvikars in der römisch-katholischen Diözese Eisenstadt, zu jenem Gleichnis, das am 27. September in katholischen Kirchen zu hören ist.

Service

Bibelessay zu Matthäus 21,28-32
Elisabethinenschwestern Klagenfurt

Sendereihe

Gestaltung

Übersicht

Playlist

Komponist/Komponistin: Henry Purcell/1659 - 1695
Vorlage: Bibel AT, Psalm 98
Album: PURCELL: KOMPLETTE KIRCHENMUSIK / Teil 9
Titel: Cantate Domino in B-Dur - für Gesangssolisten, Chor und Kammerensemble Z 230 / aus der "Messe in B-Dur"
Anthems and services
Solist/Solistin: Eamonn O'Dwyer /Sopran
Solist/Solistin: Aaron Webber /Sopran
Solist/Solistin: Rogers Covey Crump /Tenor
Solist/Solistin: James Bowman /Countertenor
Solist/Solistin: Charles Daniels /Tenor
Solist/Solistin: Michael George /Baß
Chor: Choir of the King's Consort
Ausführende: The King's Consort
Ausführender/Ausführende: Jane Coe /Baßvioline
Ausführender/Ausführende: William Carter /Theorbe
Ausführender/Ausführende: Elizabeth Kenny /Theorbe
Ausführender/Ausführende: Paul Nicholson /Orgel
Leitung: Robert King
Länge: 04:26 min
Label: Hyperion CDA 66693

Komponist/Komponistin: Heinrich Schütz/1585 - 1672
Vorlage: Bibel AT / Hohelied
Album: HEINRICH SCHÜTZ: SYMPHONIAE SACRAE I / Musica Fiata, Roland Wilson
Titel: Veni dilecte mi, in hortum meam SWV 274 - für 2 Soprane, Tenor, drei Posaunen und B.c.
Anderssprachiger Textanfang: Komm doch, Geliebter mein, in meinen Garten
Ausführende: Musica Fiata
Leitung: Roland Wilson
Solist/Solistin: Monika Mauch /Sopran
Solist/Solistin: Nele Gramß /Sopran
Solist/Solistin: Markus Brutscher /Tenor
Länge: 03:10 min
Label: harmonia mundi dhm 88697524182

Komponist/Komponistin: Giovanni Pierluigi da Palestrina/1525 - 1594
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Bibel AT /Salomon
Album: PALESTRINA: CANTICUM CANTICORUM / MOTETTEN UND GEISTLICHE MADRIGALE
Titel: Descendi in hortum meum - Nr.24
Gesamttitel: Canticum canticorum - Motetten für gemischte Stimmen, Buch IV
Ausführende: The Hilliard Ensemble
Ausführender/Ausführende: Gillian Fisher /Sopran
Ausführender/Ausführende: David James /Countertenor
Ausführender/Ausführende: Rogers Covey Crump /Tenor
Ausführender/Ausführende: John Potter /Tenor
Leitung: Paul Hillier /Bariton
Länge: 02:42 min
Label: Veritas 5622392 (2 CD)

Komponist/Komponistin: Salomon Sulzer/1804 - 1890
Album: SALOMON SULZER: SCHIR ZION - SYNAGOGISCHE KOMPOSITIONEN
Titel: En Kamocho, Adoschem, Adoschem, Wajehi Binsoa, Schma Israel / Gebet zur Entnahme der Torah aus dem "Aron Hakodesch" < Hl. Schrank >, Schir Zion 1 Nr.30 -32,11,61, Schir Zion 2 Nr.139
Gesamttitel: FÜR FEIERTAGE
Solist/Solistin: Shmuel Barzilai /Oberkantor
Chor: Wiener Sängerknaben
Chor: Chorus Viennensis
Leitung: Günther Theuring
Länge: 02:57 min
Label: ORF CD 216

Komponist/Komponistin: Franz Schubert/1797 - 1828
Titel: Messe in C-Dur DV 452 op.48
* Agnus Dei (00:04:05)
Solist/Solistin: Lucia Popp /Sopran
Solist/Solistin: Brigitte Fassbaender /Alt
Solist/Solistin: Adolf Dallapozza /Tenor
Solist/Solistin: Dietrich Fischer Dieskau /Bariton
Chor: Chor des Bayerischen Rundfunks
Orchester: Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Leitung: Wolfgang Sawallisch
Länge: 04:05 min
Label: EMI 7692222

weiteren Inhalt einblenden