1.400 Meter im Berg: neue Teilchen gesucht

29. April 2021, 13:00

Wenn es sie gibt, dann in rauen Mengen: rund 85 Prozent der Materie, die im Universum existiert, ist Dunkle Materie, konstatiert die Theoretische Physik. Woraus diese rätselhafte Form von Materie besteht, deren Existenz man bisher nur auf Basis ihrer Auswirkungen voraussetzt, weiß auch nach gut 50 Jahren Forschung noch niemand. Nachdem sie weder leuchtet noch etwas abstrahlt, bleibt sie selbst für die "Augen" der Messgeräte im Dunklen. Ein neues Experiment will das nun ändern.

Mit pandemiebedingter Verspätung steht der neue Starttermin von COSINUS nun fest: im Juni wird im italienischen Untergrundlabor Gran Sasso, 1.400 Meter tief im Berg, um ein Dutzend zentimetergroßer, supergekühlter Detektor-Kristalle ein sieben mal sieben Meter großer Wassertank errichtet, darüber ein vier Meter hoher Reinraum.

Es ist ein gänzlich neuer Ansatz, mit dem das internationale Forschungsteam in COSINUS unter Federführung von Florian Reindl vom Institut für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Technischen Universität Wien, klären will, ob sich einer der raren, aber seit 20 Jahren konstanten Hinweise auf die tatsächliche Existenz von Dunkler Materie bestätigen lässt oder nicht. Fest steht: COSINUS wird ein Ergebnis liefern.

Bevor Florian Reindl, der auch an einem zweiten Dunkle-Materie-Experiment namens CRESST beteiligt ist, in die intensive Vorbereitungsphase startet, ist er Gast bei Barbara Zeithammer. Er spricht über die rätselhafte Materieform und wie man sie sich vorstellen kann, über neue und bisherige Forschungsansätze und den Reiz der Suche nach der großen Unbekannten.

Was wollten Sie schon immer über Dunkle Materie wissen? Rufen Sie an und reden Sie mit: kostenlos aus ganz Österreich und live während der Sendung unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Barbara Zeithammer