Feuerwehr-Einsatzkräfte bei einem Waldbrand

APA/FF KERNHOF/FF ST. AEGYD

Punkt eins

Smokey Bear, Feuermelder und Rauchsensoren im Wald

Warum Waldbrandprävention immer wichtiger wird und welche Maßnahmen man dafür braucht.
Gast: Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Harald Vacik, Institut für Waldbau, Department für Wald- und Bodenwissenschaften, Universität für Bodenkultur, Wien (BOKU).
Moderation: Barbara Zeithammer.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79
E-Mails an punkteins(at)orf.at

Zwei Tage lang haben sich Expertinnen und Experten diese Woche intensiv mit dem "Aktionsprogramm Waldbrand" beschäftigt. Die Initiative unterstützt die im Juli 2020 im Rahmen des Waldfonds erstmals beschlossenen Maßnahmen zur Waldbrandprävention durch die Bundesregierung. Es geht darum, Schäden in Millionenhöhe, die nachhaltige Zerstörung wertvoller Ökosysteme und den Verlust von Schutzwäldern zu verhindern.

Schon jetzt beeinflussen Brände die Ökosysteme im alpinen Raum nachhaltig und zunehmend, das Auftreten der Feuer verändert sich, bemerkt Harald Vacik. Mit den Veränderungen durch den Klimawandel, von denen die Alpen besonders betroffen sind, steigt das Waldbrandrisiko, stellt der Forscher vom Institut für Waldbau an der Wiener Universität für Bodenkultur fest. Die Waldbrandprävention gewinnt auch vor dem Hintergrund an Bedeutung, dass im Rahmen des Green Deal in der EU bis 2030 mindestens eine Milliarde Bäume gepflanzt werden sollen: bei diesen Aufforstungen soll auch die zukünftige Feuergefahr berücksichtigt werden und es sollen Maßnahmen ergriffen werden, um die heutigen Wälder besser an den Klimawandel anzupassen, sie resistenter zu machen.

Der größte Gefährdungsfaktor ist - mit einem Anteil von gut 90 Prozent der im Alpenraum direkt oder indirekt ausgelösten Brände - der Mensch. Aufklärung für die Waldbrandgefahr steht als ein Instrument der Prävention daher ganz oben auf der Liste. Doch wie kommuniziert man die Waldbrandgefahr sinnvoll? Mit Warnschildern, Hinweistafeln, einer Plakatkampagne oder mit Signalen an den Waldeingängen wie "Smokey Bear" in den USA? Wie lassen sich Waldbesitzerinnen und -Besitzer davon überzeugen, waldbauliche Maßnahmen zur Brandverhütung zu etablieren, Baumarten zu pflanzen, die Wälder weniger brennbar machen und die die Widerstandsfähigkeit der heimischen Wälder erhöhen? Lässt sich erfolgreich genutzte Technik wie Brandsensoren, Fernerkundung oder Waldbrandzentralen in den unzugänglichen Wäldern der heimischen Berge etablieren? Wie sieht eine Waldbewirtschaftung aus, die die Entzündungsgefahr und das Brandverhalten berücksichtigt? Und wie passen Waldbrandpräventionsmaßnahmen mit dem Biodiversitätsgedanken zusammen, wenn Totholz ein Risikofaktor ist?

Harald Vacik ist in zahlreiche heimische Forschungsprojekte zu dem Thema involviert, arbeitet an einem integrierten Waldbrandvorhersagesystem, an der Waldbrand-Datenbank sowie dem Waldbrand-Blog. Er ist zu Gast bei Barbara Zeithammer und die Hörer*innen sind wie immer herzlich eingeladen, Ihre Fragen zu stellen und Ihre Erfahrungen einzubringen.

Unter 0800 22 69 79 können Sie live und kostenlos aus ganz Österreich mitreden oder Sie schreiben ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Service

Waldbrand-Datenbank
Institut für Waldbau
Wettervorhersage - Information zur Waldbrandgefahr

Sendereihe

Gestaltung

  • Barbara Zeithammer

Playlist

Urheber/Urheberin: Robert Schumann
Titel: String Quartet No. 1 in A Minor, Op. 41, No. 1 - IV. Presto
Ausführender/Ausführende: Stradivari Quartett
Länge: 02:56 min
Label: RCA

Urheber/Urheberin: Robert Schumann
Titel: String Quartet No. 2 in F Major, Op. 41, No. 2 - IV. Allegro molto vivace
Ausführender/Ausführende: Stradivari Quartett
Länge: 02:42 min
Label: RCA

Urheber/Urheberin: Robert Schumann
Titel: String Quartet No. 3 in A Major, Op. 41, No. 3 - II. Assai agitato
Ausführender/Ausführende: Stradivari Quartett
Länge: 00:59 min
Label: RCA

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