Bildnis des Ödön von Horvath, 1938

ÖNB

Passagen

Ödön von Horváth - noch immer aktuell

Desillusionierung, Zynismus, Opportunismus Die nicht nachlassende Aktualität des Dramatikers Ödön von Horváth (1901-1938) Mitschnitt aus dem RadioCafe des RadioKulturhauses vom 11. März

Der Literaturwissenschaftler vom Franz-Nabl-Institut der Universität Graz, Klaus Kastberger, arbeitet seit Jahren mit einem Team an einer historisch-kritischen Ausgabe zum Werk Ödön von Horváths. Dieses Werk ist nun erstmals in seiner Entstehung und Genese nachvollziehbar. Mit Unterstützung des FWF hat der Germanist die historisch-kritische Ausgabe Ödön von Horváths bei de Gruyter herausgebracht, die als Leseausgabe bei Reclam erscheint. Diese Ausgabe ist nun fast abgeschlossen. Mit dem Ergebnis, dass das Bild Ödön von Horváths wohl ambivalenter ist, als es gemeinhin wahrgenommen wurde. Das spreche jedoch nicht gegen den Schriftsteller, meint Kastberger. Horváths Stücke sind nach wie vor ein fixer Bestandteil der Theaterwelt, das liegt an den Themen, die sie abhandeln, Arbeitslosigkeit, Rechtsruck, Flüchtlingsproblematik, Lieblosigkeit der Männer, als auch an formalen Stärken wie der stets präsenten "Stille" zwischen dem Gesagten.

Horváths Stücke zeichnet eine "aufgeladene" Atmosphäre aus. Dazu kommt die epigrammatische Schärfe, die durch die lyrische Eigenart des Dialogs gemildert wird.
Als Gäste im RadioCafe erwartet Robert Weichinger, Klaus Kastberger, die Germanistin und Publizistin, Daniela Strigl und den Bachmannpreis-Gewinner und Dramatiker, Ferdinand Schmalz.
Bearbeitung: Robert Weichinger

Sendereihe

Gestaltung

Übersicht