Männerhand mit Bankomatkarte

APA/HELMUT FOHRINGER

Salzburger Nachtstudio

Zu welchem Preis? Digitale Währungen auf dem Vormarsch

Hand aufs Herz: Wie oft haben Sie in den vergangenen zwei Jahren anstatt von Bargeld Ihre Bankomatkarte gezückt? Wie oft haben Sie Einkäufe digital erledigt und bezahlt? Und wie oft haben Sie kurze Zeit später Werbung für eben jene Produkte erhalten, die Sie kürzlich bargeldlos gekauft oder nach denen Sie online gesucht haben?

Die Covid-19-Pandemie hat den Trend zu bargeldloser Bezahlung befeuert und gleichzeitig den Digitalisierungssektor stark beflügelt. Aber auch schon davor haben Staaten, Unternehmen und Erfinder alternativer Bezahlungssysteme - Stichwort Kryptowährungen - derartige Pläne gewälzt.

Neben der Kryptowährung unterscheidet man generell noch zwischen virtueller Währung und digitaler Zentralbankwährung. An letzterer - nämlich einem digitalen Euro - tüftelt derzeit emsig die Europäische Zentralbank. Das EU-Organ möchte damit einerseits den Bestrebungen privater Konzerne etwas entgegensetzen. Facebook - das sich neuerdings "Meta" nennt - hat beispielsweise seine eigene Digitalwährung "Diem" entworfen, die bald zirkulieren soll. Andererseits will die EU auf dem globalen Wirtschaftsparkett mitmischen. In China ist bargeldloses Zahlen schon in den Alltag eingezogen - manche Geschäfte akzeptieren überhaupt gar keine Scheine mehr.

Auch in Schweden wird gerade eine E-Krone getestet. In Österreich halten die Menschen das Bargeld traditionell hoch - bzw. höher als in anderen Ländern. Doch auch hierzulande sinkt die Bargeldzirkulation. Gleichzeitig bereiten sich österreichische Banken auch auf den Einsatz digitaler Währungen vor.

Digitale Geldspuren lassen sich bestens zurückverfolgen und damit auch überwachen. Einige argumentieren, dass man damit auch Geldwäsche bekämpfen könnte. Andere erachten digitale Währungen als Büchse der Pandora auf dem Weg zum komplett kontrollierbaren und damit auch disziplinierbaren Menschen.

Gestaltung: Daphne Hruby

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