JOURNALISMUSFEST INNSBRUCK/DANIEL JAROSCH
Im Gespräch
Emran Feroz zwischen Alpen und Hindukusch
"Vom Westen nichts Neues" - Renata Schmidtkunz im Gespräch mit dem Politologen, Afghanistan-Experten und Autor Emran Feroz
10. Mai 2024, 16:05
Im September 2016 erschien ein Artikel in der "New York Times": "Die letzte Fahrt des Taxifahrers". Darin beschrieb der Autor, Emran Feroz, wie der pakistanische Taxifahrer Mohammad Azam Opfer eines US-amerikanischen Drohnenangriffs geworden war. Nicht ihn wollte man töten, sondern seinen ihm unbekannten Fahrgast: Mullah Akhtar Muhammad Mansour, damaliger Anführer der afghanischen Taliban. Mohammad Azam ist eines von tausenden zivilen Opfer des Drohnenkrieges der US-Army in Afghanistan und Pakistan. 2017 erschien Emran Feroz' erstes Buch: "Tod per Knopfdruck. Das wahre Ausmaß des US-Drohnen-Terrors oder wie Mord zum Alltag werden konnte". 2018 kam ein Gespräch in Buchform heraus, das Emran Feroz, der 1991 in Innsbruck zur Welt kam, mit dem US-amerikanischen Sprachwissenschafter und Publizist Noam Chomsky geführt hat: "Kampf oder Untergang! Warum wir gegen die Herren der Menschheit aufstehen müssen". 2021 schrieb Feroz, Sohn afghanischer Eltern, Islam- und Politikwissenschafter, das Buch "Der längste Krieg. 20 Jahre War on Terror".
Als freier Journalist arbeitet er für "Die Zeit", die "TAZ", "Al Jazeera" und "The New York Times". Nun hat er seine Familiengeschichte niedergeschrieben: "Vom Westen nichts Neues". Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz spricht er über seine Kindheit in Tirol, warum Andreas Hofer ihm so vertraut vorkommt, über seine Großeltern, das fehlende Verständnis des Westens für die afghanische Kultur und die desperate Situation im Land am Hindukusch.
Service
Vom Westen nichts Neues, 2024 C.H. Beck
Der längste Krieg. 20 Jahre War on Terror, Westendverlag 2021
Noam Chomsky, Emran Feroz, Kampf oder Untergang. Warum wir gegen die Herren der Menschheit aufstehen müssen, Westendverlag 2018
Emran Feroz, Tod per Knopfdruck. Das wahre Ausmaß des US-Drohnen-Terrors oder Wie Mord zum Alltag werden konnte, Westendverlag 2017