Mary Wollstonecraft - Ein kämpferisches Leben

24. Juni 2024, 06:57

Die britische Reformpädagogin, Literatin und Philosophin Mary Wollstonecraft ist vor allem bekannt als eine der ersten Frauenrechtlerinnen. In ihrem kurzen Leben stellte sie sich vielen Kämpfen. Wer war diese Abenteurerin und Suchende, deren rebellisches Naturell ihr sowohl Ruhm als auch Verachtung eintrug?

Geboren wurde Wollstonecraft 1759 im Londoner Stadtteil Spitalfields, der geprägt war von Weberei, Seidenindustrie und protestantischen Flüchtlingen aus Frankreich. Sie hatte sechs Geschwister und litt unter ihrem alkoholkranken, auch gewalttätigen Vater. Mehrmals musste ihre Familie umziehen, zunehmend verarmt. Als Marys Mutter erkrankte, pflegte sie diese bis zu ihrem Tod und auch ihrer Schwester Eliza stand sie während ihrer Scheidung bei. Früh war für Mary klar, dass sie sich selbst aus den Umständen, in die sie hineingeboren war, befreien musste.

Als 25-Jährige eröffnete sie zusammen mit ihrer Schwester Eliza und ihrer besten Freundin Fanny eine Schule in Newington Green, einem Zentrum protestantischer Nonkonformisten. Dort begegnete sie auch ihrem späteren Förderer und Verleger Joseph Johnson sowie dem progressiven Gelehrten und Prediger Richard Price. Als Freundin Fanny, inzwischen nach Lissabon verheiratet, erkrankte, begab sich Mary auf eigene Faust auf eine abenteuerliche Schiffreise nach Portugal, konnte ihre Freundin aber nicht mehr retten, was ein nachhaltiges Trauma für sie war.

Ihre nächste Station auf dem Weg zur beruflichen Selbständigkeit führte sie nach Irland, wo sie als Erzieherin in einer adeligen Familie wirkte - bis sie wegen ihrer aufrührerischen Ideen und unkonventionellen Erziehungsmethoden entlassen wurde.

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