Zwei Männer gehen an einer Parkbank vorbei

PICTUREDESK.COM/FRANZ PRITZ

Radiokolleg

körperhaltungen (4)

Vom Gehen

Erst der aufrechte Gang unterscheidet den Menschen bekanntlich von anderen Primaten. Tanztherapeutin Susanne Bender erzählt wie psychische und physische Entwicklung vom Liegen über das Sitzen, Stehen bis zum Gehen ineinandergreifen und gibt weitere Einblicke in das Kestenberg Movement Profile, entwickelt von der US-amerikanischen Kinderpsychiaterin und Psychoanalytikerin Judith Kestenberg. Und schließlich gilt ganz allgemein für unseren Alltag: Wer länger sitzt, stirbt früher. Das gilt als gesichert. Wissenschaftler:innen warnen vor den gesundheitlichen Gefahren des Bewegungsmangels und propagieren ein simples, aber effektives Wundermittel: Schlichtes Gehen. Es wirkt wie Medizin auf Körper und Geist. Der tägliche Spaziergang schützt vor Krankheiten, macht das Gehirn leistungsfähiger und ist gut für die Psyche. Die täglichen "gesunden" 10.000 Schritte lassen sich längst auf dem Mobiltelefon tracken. Rasches Gehen erhöht den Sauerstoffumsatz im Körper, trainiert das Herz, stärkt die Gefäße, baut Muskeln auf, versorgt die Gelenke. Forscher haben herausgefunden, dass Mäuse in Bewegung im Hippocampus lebenslang neue Gehirnzellen bilden und mutmaßen, dass dasselbe für den Menschen gilt. Zum motorischen Ablauf des Gehens benötigt der Körper jedenfalls kaum Köpfchen. Der gibt nur die Initialzündung, den Rest erledigt das Rückenmark. Kein Wunder, dass viele Menschen das Gehen nutzen, um auf Ideen für Bücher oder Lösungen von Problemen kommen. Zu Fuß gehen schärft das Bewusstsein, heißt es. Tatsächlich steigert Bewegung die Leistungsfähigkeit und sorgt für gute Stimmung. Beim Gehen werden Glückshormone ausgeschüttet, die den Alltagsstress abbauen.

Service

Radiokolleg-Podcast

Sendereihe

Gestaltung

  • Katrin Mackowski