Kulturjournal
Berlinale ++ Michael Dangl ++ Christoph Eschenbach
Berlinale auf der Zielgeraden
Michael Dangl über Johann Strauss
Christoph Eschenbach ist 85
20. Februar 2025, 17:09
Beiträge
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Berlinale: Zwischenbericht Wettbewerb
Vor vier Jahren hat der rumänische Regisseur Radu Jude bei der Berlinale für seinen Film "Bad Luck Banging or Looney Porn" den Goldenen Bären erhalten. Heuer könnte er dieses Kunststück wiederholen, denn sein neuer Film "Kontinental 25" wurde wieder in den Berlinale-Wettbewerb eingeladen. Doch die Konkurrenz im Rennen um den Goldenen Bären hat in den letzten Tagen ebenfalls aufgezeigt, etwa das norwegische Liebes- und Selbstfindungsdrama "Dreams" oder der ukrainische Dokumentarfilm "Timestop", der sich mit den Folgen des Kriegs im Alltag von Schulen auseinandersetzt. Ein Film, der den Krieg auch der Berlinale näherbrachte, insofern als der Lehrer und nunmehrige Soldat Borys Khovriak seinen Presseauftritt in Militäruniform absolvierte.
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Michael Dangl zu "Der Walzermacher"
"Der Walzermacher" so nennt der Schauspieler Michael Dangl, der sich immer wieder auch als Autor betätigt, seinen neuen Roman. Es ist eine Art Innenschau und Rückschau des alternden Johann Strauss, der sich zurückerinnert an seine Aufenthalte im russischen Pawlowsk, wo er Mitte des 19. Jahrhunderts die erst 18-jährige Komponistin und Aristokratin Olga Smirnitzkaja kennengelernt hatte. Sie wurde zur Liebe seines Lebens, Pawlowsk, damals das musikalische Zentrum Russlands, zum Sehnsuchtsort. Die 100 Briefe, die Strauss an Olga richtete, die seit 1990 auch in Buchform vorliegen und erst kürzlich Grundlage für die Musiktheaterproduktion "Blitz und Donner" im Odeontheater waren, dienten auch Dangl als Quelle der Recherche.
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Christoph Eschenbach zum 85. Geburtstag
Vor rund sechs Jahrzehnten debütierte er auf den großen Klassikbühnen der Welt, zunächst als Pianist und bald auch als Dirigent: Christoph Eschenbach wird heute 85 Jahre alt. Gefördert von George Szell oder Herbert von Karajan, stieg Eschenbach einst in den USA zum internationalen Pultstar auf. Zahlreiche Chefdirigenten-Posten dies- und jenseits des Atlantik säumen seither den Weg des Dirigenten mit Schwerpunkt auf dem romantischen Repertoire. Der Karriere ging eine dramatische Kindheit voraus, den Krieg überlebte Eschenbach nur knapp, nicht zuletzt die Musik holte ihn einst ins Leben zurück. Diese Erinnerungen teilt der Maestro jetzt in seinen Memoiren "Lebensatem Musik".