Betrifft: Geschichte
"Kein ein Geschenk für immer"
Zur Geschichte der Demokratie
31. März 2025, 15:55
"Die Demokratie ist als Wunsch- oder Alptraum so alt wie das politische Denken selbst", so die Politikwissenschaftlerin Anne Phillips. Seit der griechischen Antike entwickelten sich in langen historischen Prozessen verschiedene Typen der auf politischer Partizipation basierenden Staatsform einer "Herrschaft des Volkes" heraus. Wesentliche Merkmale demokratischer Systeme von heute sind unter anderem die Wahrung der Grund- und Menschenrechte, das Rechtsstaatsprinzip, die Meinungs- und Pressefreiheit sowie ein gesellschaftlicher Pluralismus. Ziel ist stets die Weiterentwicklung ihrer Prinzipien und die Bewahrung der Menschen vor politischer Willkür. Demokratische Forderungen nach Freiheit und Gleichheit bildeten bereits den Hintergrund der Bauernkriege in der Zeit der Vormoderne. Die erste moderne demokratische Verfassung der Neuzeit wurde Ende des 18. Jahrhunderts in den sich für unabhängig erklärten Vereinigten Staaten geschaffen. Die Französische Revolution läutete in Europa Demokratiebewegungen ein. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurden in Deutschland und in Österreich demokratische Staatsformen eingesetzt, und nach dem Niedergang des nationalsozialistischen Terrorregimes 1945 wiedererrichtet. Im 19. und 20. Jahrhundert entstanden weltweit Demokratien. Der Fall der kommunistischen Herrschaftssysteme in Osteuropa 1989/90 machte auch in diesen Ländern Demokratie und Rechtsstaatlichkeit möglich.
Demokratische Werte und Reformen wurden in der Geschichte immer wieder schwer erkämpft. Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, oder mit den Worten der österreichischen Holocaust-Überlebenden Helga Pollak-Kinsky: "Für eine Demokratie muss man auch kämpfen ., das ist kein Geschenk für immer."
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- Rosemarie Burgstaller