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Spotify trickst mit Fake-Musik

Neues Buch belegt den Einsatz fiktiver "Ghost Artists" in den Spotify-Playlists

2024 war das bisher beste Jahr für Spotify. Erstmals schrieb der 2006 gegründete Musik-Streaming-Dienst aus Schweden das ganze Jahr hinweg schwarze Zahlen und erwirtschaftete einen Nettogewinn von 1,1 Milliarden US-Dollar. Doch davon haben nur die wenigsten KünstlerInnen etwas. Seit Jahren steht Spotify in der Kritik, die Tantiemen nach dem Motto "The Winner Takes It All" nur an die Superstars mit den meisten Streams auszuschütten. Musikschaffende, die weniger als 1000 Streams im Jahr erreichen, gehen vollkommen leer aus. Doch nicht nur das: Die US-amerikanische Musikjournalistin Liz Pelly deckt in ihrem investigativen Sachbuch "Mood Machine: The Rise of Spotify and the Costs of the Perfect Playlist" weitere zweifelhafte Geschäftspraktiken auf und bestätigt die seit Jahren kursierenden Gerüchte über fiktive KünstlerInnen und gefakte Songs - für die intern der Begriff "Perfect Fit Content" geschaffen wurde. Dahinter verbergen sich unter Pseudonymen von Menschen oder Künstlicher Intelligenz produzierte Auftragswerke, die perfekt in die Stimmungslage der jeweiligen Playlists passen, und für die Spotify keine Urheberrechte zahlen muss. Welche Auswirkungen dieses Vorgehen auf die Musikindustrie und unser Hörverhalten hat, berichtet Daniela Derntl.

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