Radiodoktor - Das Ö1 Gesundheitsmagazin
Risiko Verwandtenehe - Fehlbildungsrate bei Kindern erhöht (Gestaltung: Doris Simhofer);
Wenn es in der Hand kribbelt und schmerzt - das Karpaltunnelsyndrom (Gestaltung: Michaela Steiner).
Redaktion: Christoph Leprich und Nora Kirchschlager
2. März 2011, 16:40
Risiko Verwandtenehe - Fehlbildungsrate bei Kindern erhöht
Die konsanguine Ehe, also Verwandtenehe, ist in vielen europäischen Ländern wie Österreich, Deutschland, Italien sowie in vielen Bundesstaaten der USA oder in Australien verboten.
Dies gilt aber nur für Ehen zwischen "Verwandten ersten Grades", also zwischen Eltern und Kindern, sowie Geschwistern. Die Problematik einer Ehe zwischen Cousin und Cousine betrifft in Österreich Menschen mit Migrationshintergrund und seltener natürlich auch junge Paare, deren Vorfahren bereits seit Generationen in Österreich leben.
Über die konsanguine Ehe als medizinische und soziokulturelle Herausforderung und über die Ergebnisse eines gleichnamigen Symposions hat Doris Simhofer mit Univ.-Prof. Dr. Martin Langer, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe und Leitender OA der Universitäts-Frauenklinik Wien, gesprochen.
Wenn es in der Hand kribbelt und schmerzt - das Karpaltunnelsyndrom
Kennen Sie das? Bamstigkeit und schmerzhaftes Kribbeln in Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger. Vor allem nachts rauben einem die Schmerzen in der Hand den Schlaf, Besserung bringt Bewegung.
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es sich bei diesen unangenehmen Symptomen um ein sogenanntes Karpaltunnelsyndrom handelt. Hinter diesem kompliziert klingenden Begriff verbirgt sich eine Verengung eines Kanals an der Innenseite des Handgelenks, in dem Gefäße und ein Nerv verlaufen. Der dort verlaufende Nerv wird durch den steigenden Druck in Mitleidenschaft gezogen und dies führt in der Folge zu den beschriebenen Symptomen.
Rechtzeitig erkannt, besteht allerdings berechtigte Hoffnung auf dauerhafte Heilung durch eine Operation.
Ein Beitrag von Michaela Steiner.
Kurz gemeldet - Heute zu den Themen:
Mit Kunst gegen die gesellschaftliche Ausgrenzung von psychisch Kranken
In unserer Gesellschaft sind immer mehr Menschen von Erkrankungen der Psyche betroffen. Nichtsdestotrotz sind Stigmatisierung und Tabuisierung dieser Thematik an der Tagesordnung.
Diesem Umstand entgegenzuwirken, ist Anliegen der Ausstellung "Parallel Experiences". Das europäische Wanderprojekt wird am Montag, dem 7. März 2011, um 18.00 Uhr im Tschechischen Zentrum in Wien, Herrengasse 17, eröffnet.
Podiumsdiskussion zum Thema Leben mit Krebs
Am 30. März findet in der Wirtschaftskammer Wien eine Diskussion zu der Frage statt, ob unsere Gesellschaft auf chronisch kranke Menschen ausreichend vorbereitet ist.
Immer mehr Menschen überleben glücklicherweise schwere Erkrankungen, wie auch z. B. Krebs. Doch der Verlust des Arbeitsplatzes, finanzielle Schwierigkeiten und Vereinsamung bleiben vielen Betroffenen nicht erspart.
Über Wege aus dieser Abwärtsspirale diskutieren unter anderem Krebsexperten, Patientinnen und Patienten, der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Rudolf Hundstorfer, sowie die Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer, KommR Brigitte Jank.
Service
Weiterführende Informationen zum Beitrag über die Verwandtenehe:
Andre Gingrich, "Konsanguinität - Alte Griechen, Habsburger und Muslime: Nahe Heiraten aus kultur- und sozialanthropologischer Sicht", In: Monatsschrift Kinderheilkunde 153/1: 29- 33, 2005
Plattform gegen Zwangsheirat
"Zwangsheirat ist eine Kinderrechtsverletzung" - Artikel auf der Homepage des BM für Wirtschaft, Familie und Jugend
"Die konsanguine Ehe - eine medizinische und soziokulturelle Herausforderung" - Vortrag von ao. Univ.-Prof. Dr. Hannes Tretter
Orient Express - Beratungs-, Bildungs- und Kulturinitiative für Frauen
HGQN - Das Humangenetische Qualitäts-Netzwerk
"Mutations in the very low-density lipoprotein receptor VLDLR cause cerebellar hypoplasia and quadrupedal locomotion in humans" - Untersuchung des Humangenetikers Tayfun Özcelik von der Bilkent-Universität, Ankara
Site von Prof. Alan Bittles, Center for Comparative Genomics, Murdoch University, Australia
Informationen zum Konsanguinitäts-Workshop von 3. bis 7. Mai 2010
Weiterführende Informationen zum Beitrag über das Karpaltunnel-Syndrom:
Interviewpartner:
Prim. Univ.-Prof. Dr. Wilfried Lang
Vorstand der Neurologischen Abteilung, KH Barmherzige Brüder
Große Mohrengasse 9
A-1020 Wien
Tel.: +43/1/21121-3241
E-Mail
Prim. Univ.-Doz. Dr. Rupert Koller
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Vorstand der Abteilung für Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Wilhelminenspital
Montleartstr. 37
A-1160 Wien
Tel.: +43/1/49150/4501
E-Mail
Anlaufstellen und Info-Links:
Österreichische Gesellschaft für Neurologie/Patientenweb
Österreichische Gesellschaft für Handchirurgie
Privatkrankenhaus Rudolfinerhaus - Handzentrum Wien
Udo Zifko, Artur Worseg, "Karpaltunnel-Syndrom: Lindern und heilen - Alle anerkannten Behandlungsmöglichkeiten", Goldmann Verlag 2009