Entfernt verbunden - Simulation eines Austausches
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Tetralog: ein kybernetisches Hörstück
Flatus vocis - 9. Juli 2020, 20:26
Liegt dem Stück ein leidenschaftliches Verhältnis zu misslungener Kommunikation zugrunde? Durch das Verfremden von montierten Zitaten (eigene und solche von unterschiedlichsten Autoren und Autorinnen) – in den Konjunktiv gestellte, in Fragen umgewandelte Sätze – werden die Zitate und ihre Wörter, also Texte, zur Betrachtung dargelegt. So tritt ein Prozess des Texte Verstehen-Wollens innerhalb eines Gespräches zwischen Vieren - innerhalb des Tetralogs - zutage, welches selbst den Anschein des Versuchten aber Gescheiterten annimmt, ist es doch stets gekennzeichnet von ... das Hörstück rekurriert auf den weichen Solipsismus Wittgensteins, wonach das Gelingen von Kommunikation in Frage gestellt wird. Letztlich ist das Bewusstsein des Menschen durch Sprache vorstrukturiert, d.h. unsere Sprache zieht die Grenzen des Verstehens und Erkennens. Der Tetralog setzt hier an und thematisiert die Grundlagen von geglücktmisslungener und misslungengeglückter Kommunikation. In dem Hörstück wird eine Sprachwelt konstruiert, in deren autopoetischen Wirklichkeit andere Formen der Kommunikationsmöglichkeiten bestehen: die unterschiedlichen Redebeiträge scheinen in monologischer Form aneinander vorbeizureden, wobei sie dennoch ineinander verkettet sind und sich allmählich zu einem polyphonen Stimmengewirr steigern. In der Erzeugung der Sinnzusammenhänge fällt den RezipientInnen eine bedeutende Rolle zu, wodurch diese in das Hörstück eingebunden sind. In diesem Hörstück konstituiert sich (im Sinne eines konstruktivistischen Kommunikationsmodells) ein wichtiges Bezugssystem zwischen Sprechenden und Hörenden, welche intersubjektiv die Bedingungen der Wirklichkeitskonstruktion aushandeln. Dadurch wird die Welt des Tetralogs zu einem Wittgenstein’schen Sprachspiel. Text & Stimmen: Franz Bösherz, Michael Eberle, Jonas G., Christopher Hofbauer, Eva Lochbihler, Leonie Pürmayr, Ton: Alexander Gschwendtner
Corona Bubble
Helmut Hostnig - 10. Juli 2020, 03:32
Collage aus Begriffen und Nennformgruppen über Maßnahmen zur Bekämpfung von Corona
Der Komet der Liebe
Der Komet der Liebe - 8. Juli 2020, 21:36
Zwei sich liebende Seelen suchen sich, über Grenzen hinweg und mittels einer schier unmöglichen Kraftanstrengung. Sogar ihre Götter (die ja eigentlich Göttinnen sind) sind verblüfft und ein Planet und sein Mond lassen sich zu einer sehr seltenen Aktion hinreißen. Ein gemeinsames Projekt von Carl-Markus Piswanger (Text), Marta Marinkovic (Regie), Christian Netocny (Lesung, Vertonung) und viel Freude :-)
Zwischen dem Knistern der Frequenzen
Elif San & Sam Erpelding - 10. Juli 2020, 16:12
Was ist Gemeinschaft im postphysischen Zeitalter der Pandemiegesellschaft? "Zwischen dem Knistern der Frequenzen" reagiert auf die Widersprüchlichkeit der Verbundenheit und gleichzeitigen solidarischen Einsamkeit. Getrennt durch Zeit, Raum, den Atlantik und ein Virus und verbunden über Displays entsteht ein Gespräch. Sprachverwirrung und Kommunikation werden in einem massakrierten zeitversetzten Dialog gespiegelt. Die Leerstellen der Sprache in einem Selbstgespräch mit dem Radio, dem Handy, mit dem Raum und der ihn füllenden Geräuschkulisse versöhnt. Das Archaische und Rituelle der Kommunikation vermischt sich mit dem alltäglichen Konglomerat an Nachrichten und (Sprach)-rauschen von Radio und Voicemails. Eine Ode an den Dialog, ein dialogischer Verweis der Einsamkeit. Isolation und neuvernetzte Solidarität im Hier, im spiralenhaften Zuspät der Postmoderne und Pre-Apokalypse. Regie, Konzept, Text und Stimme: Elif San; Tontechnik und Klangkunst: Sam Erpelding
nimmmich
hc stöger - 6. Juli 2020, 19:49
… beim zweiten mal hören hörte ich was ich vorher hörte tatsächlich noch einmal …
il vento /schwärmen
Margarete Huber - 11. Juli 2020, 01:02
Margarete Huber Über „il vento/schwärmen“: "il vento / schwärmen" (= "der Wind / schwärmen ") ist ein Stück über intensives menschliches Beisammen-Sein und sinnliche Kommunikation, bei der Worte fast zu reinem Klang und spürbar physischer Berührung werden. Es ist eine sehr persönliche Hommage an eine besondere Zeit, als die Komponistin einst zusammen mit einem Schwarm von Menschen in einem Haus auf einem Berg wohnte; und an das gemeinsame Schwärmen von dieser Zeit. Die Erinnerungs-Musik reicht von zartesten Momenten bis zu heftigen Stürmen. Atemklänge der menschlichen Stimme werden mit Naturklängen, urbanen Geräuschen und verrückten circuit-gebendeten Synthesizer Sounds verwoben. Eine weibliche Stimme spricht, haucht, murmelt auf italienisch in verschiedensten Affekten subtil unterschiedlichste Bezeichnungen für "Wind" und "Atmen": "vento, aria, folata, brezza, briciolo, fiato, tempesta, burasca :, …" (="Wind, Luft, Böe, Brise, Funken, Atem, Unwetter, Sturm", ...). Was ist Atem? Was ist Sturm? Was ist Innen, was ist Außen? Alles ist verbunden, ein „Außer-Sich-Sein“ (= Ekstase) entsteht. Manchmal scheint der Wind einen Hauch von barocken Affekten herüber zu wehen, ein Sopran singt Händels "Pensieri" ... (= Gedanken)… Und eine improvisierende Barockorgel öffnet den Klang zu einem großen ekstatischen Raum, während einer der Ex-Mitbewohner enthusiastisch an ein nächtliches Abenteuer erinnert… Margarete Huber (Komposition): „il vento/schwärmen“ Sopran & Atem: Margarete Huber Italienische Sprechstimme: Margarete Huber Deutsche Sprechstimmen: Frank Wonsak, Karin Meyer, Jan-Bernd Lösekann Orgel: Pater Hugo Weihermüller Oboe: Katharina Kauruff Synthesizer & Circuit-Bending: Margarete Huber Und viele weitere Instrumente & Sounds DIES IST NUR MP3-VERSION, DA ORIGINAL-DATEI ZU GROSS
Pandemonia
Theresa Münnich - 10. Juli 2020, 23:50
Pandemonia ist ein dokumentarisches Hörstück zum Thema Kommunikation während Corona – in Form eines kollektiven Tagebuchs kommen die Hörerinnen miteinander ins Gespräch und teilen ihre Erfahrungen. So wird das Radio ganz im Brechtschen Sinne zum Kommunikaitonsmedium.
Orientierung: Schilf
Bruno Pisek & Denisa Angheluță - 10. Juli 2020, 22:15
Orientierung: Schilf Ein Text aus der Sicht des Schilfs. Die Grundfrage entstand eines Tages während unserer Beobachtungen im Schilf am Neusiedlersee: Wie nimmt Schilf die Welt wahr? So haben wir begonnen, uns den daran anschließenden Fragen zu widmen: Was tut sich unter der Erde, was tut sich im Wasser, was tut sich im Lebensraum über der Erde? Wieviele Kommunikationssysteme überlagern sich in allen Daseinsformen des Schilfs, können wir Worte dafür finden, Worte, die das Schilf nicht zum Objekt machen und auch nicht vermenschlichen, vereinnahmen? Sprache entwickeln ist immerwährender Teil unserer Radioarbeiten. Dem Schilf eine Sprache und Stimmen zu geben scheint uns eine interessante Herausforderung zu sein. Das ist unsere Form des Verstehen Wollens. Und da die Kommunikationsformen in den unterschiedlichen Schilf-Lebensräumen äusserst vielfältige Aspekte aufweisen, haben wir unsere längerfristige Erforschung in dieser Richtung auch für dieses Stück weiterverfolgt. In unserer Erfahrung ist Kommunikation Orientierung, kommt aus dem Bedürfnis nach Orientierung. Wenn wir nach wiederkehrenden Aufenthalten im Schilf am Neusiedlersee, bei der wir zu allen unterschiedlichen Tageszeiten den monumentalen Schneeberg im Westen präsent hatten, dann Monate später dort am Schneeberg stehen und mit dem Fernglas das Schilf am Neusiedlersee abtasten, machen wir die unmittelbare Erfahrung dieses Phänomens „Entfernt - verbunden“. Das Schilf selbst ist ebenso „Entfernt - verbunden“, in anderen Formen. Dem versucht sich diese Radioerzählung anzunähern. Alle Aufnahmen in den Schilfhabitaten am Neusiedlersee. Eine Radioerzählung von Bruno Pisek und Denisa Angheluță Format: Stereo Sprachen: Deutsch Englisch Rumänisch Dauer: 5:00 Minuten Produktion: 2020
Stille Post
Elia Aubry & Veronika Zorn - 10. Juli 2020, 23:39
Etwas wird in ein Ohr geflüstert, von dort über einen anderen Mund in ein anderes Ohr. Am Ende steht etwas, das nicht mehr das was es am Anfang war ist. Nichts wurde zerstört. Es hat sich bewegt, gewandelt, gedreht, etwas wurde verdeckt, etwas ist herausgesprossen, wurde durch Ohren über Münder, oder anders herum, getragen, ist aus dem und im dazwischen geworden. Das was es am Ende ist, ist es am Anfang nicht gewesen. Die "Stille Post" soll quer durch die Welt. Die Versuchsanordnung wird mittels Übersetzungsalgorithmus von einer Sprache in die nächste geschickt, von dort immer wieder zurück in die Ausgangsprache. Die Stimmen, die Übersetzungen schwellen an, verschränken und überlagern sich – babylonische Sprachverwirrung möchte jemand meinen, aber es ist das Urteil das missverstanden wurde. Alles in allem Elia Aubry & Veronika Zorn, außerdem ein Übersetzungsalgorithmus und eine Text-to-Speech-Software
talking just to hear yourself: a text for two
Al-Qaisi Jasmina - 9. Juli 2020, 22:18
This audio work is pausing on the presupposition that we talk to each other just to be regardless of our claims of understanding one other. "Talking to just hear yourself" is a text for one and also a dedication from one to the other. Regardless of the form, people still base communication on presumption. Based on a free-form script for two voices which did not hear each others interpretation before reading, this piece is supposedly working towards the performers possibility to question their personal dialogical triggers. It was piece was especially created as a response to this call. More than forgetting their mortality burden, people are also talking to just hear themselves.