Gemeinsam erinnern

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Ein Monatsgehalt für Schmalz

Herbert Izbicki - 19. April 2025, 16:16

Güter vom Schwarzmarkt

Ein ganz besonderer "Schmuck"

Herbert Izbicki - 19. April 2025, 16:15

Erbsen mit Viechern

Hülsenfrüchte mit Extra-Eiweiß

Herbert Izbicki - 19. April 2025, 16:14

Die 1945er-Diät

Das schreckliche Bratöl

Herbert Izbicki - 19. April 2025, 16:13

Rauch und beißender Qualm beim Braten in der Küche

Der Nazi-Chauffeur

Herbert Izbicki - 19. April 2025, 16:12

Ein netter Mitarbeiter mit dunklen Seiten

Befreiung durch einen traumatisierten Russen

Herbert Izbicki - 19. April 2025, 16:10

Herbert Izbickis Großmutter berichtet von der Befreiung 1945

Retour aus Exil für antifaschistisches Österreich

Susanne Pollak, Jahrgang 1942 - 18. April 2025, 20:39

Vom Nationalsozialismus verfolgter Vater kehrt aus dem Exil in Frankreich zu Fuß über die Alpen zurück, um im Auftrag der Kommunistischen Partei ein antifaschistisches Österreich aufzubauen: Ich bin geboren im Exil meiner Eltern in Frankreich. Sie mussten, weil sie Juden waren, fliehen. Mein Vater aus Wien und meine Mutter schon 1933 aus Berlin. Mein Vater war in Frankreich im Widerstand und in der Kommunistischen Partei. Er ist im 1945 im Auftrag der Partei nach Wien zurückgekehrt, um ein antifaschistisches Österreich aufzubauen. Er ist im Mai 1945 zu Fuß von Toulouse über den großen und kleinen Sankt Bernhard, über die Alpen bis nach Jugoslawien, wo er als feindlicher Ausländer für einige Tage festgenommen wurde, bevor er in Wien ankam. Meine Mutter und ich sind dann Anfang Dezember 45 mit einem der ersten Arlbergexpress nach Wien zurückgekommen. Mein Vater war Arzt und er hat gleich eine Ordination im Gemeindebau bekommen, in Kaisermühlen im 22. Bezirk. Und ich kann mich auch erinnern, dass es hieß, es sind vor allem die Russen, die der österreichischen Bevölkerung jenseits der Donau geholfen haben. So zumindest, wie ich es als Kind erlebt habe.

Mit Otto v. Habsburg auf illegaler Fahrt

Marlene Poscher, Jahrgang 1941 - 18. April 2025, 18:33

1948 hat mich meine Mutter aus Bregenz, wo ich Verwandte hatte, abgeholt. Sie musste mit mir nach Innsbruck fahren, sodass ich rechtzeitig in die Schule komme. Damals war es noch schwierig, weil die Bahn nicht so regelmäßig gefahren ist. Meine Mutter ist dann zu Gebrüder Weiß Transporte gegangen und hat gefragt, ob es eine Mitfahrgelegenheit gäbe. Wir durften dann mit diesem riesigen Lastwagen mitfahren. Bei der Hinauffahrt auf den Arlberg ist der Lastwagen zusammengebrochen. Jetzt ist meine Mutter mit dem kleinen Kind da gestanden, und es hat ja kaum Personenverkehr gegeben. Und sie hat gesagt, sie probiert halt Autostopp zu machen, und dann kommt von irgendwo ein Auto daher. Es war ein weinroter Personenkraftwagen mit zwei Herren drinnen. Der hat glatt gestoppt, und der Chauffeur hat seinen Beifahrer gebeten, dass er sich nach hinten setzt. Meine Mutter konnte vorne einsteigen und ich bin hinten bei dem anderen Herren gesessen. Zu dieser Zeit damals konnte ich kaum im Auto mitfahren, weil mir immer schlecht geworden ist, es war katastrophal. Und so ist mir bei jeder kleinen Kurve immer schlecht geworden. Und der Herr hat immer gesagt: Na Marlenerl, muasst wieder speiberl? Komm, steign wir aus. - Und dann hat er wieder angehalten, ich durfte aussteigen und mich übergeben. Das ist einige Zeit so gegangen. Ich weiß auch noch, dass der andere Herr sehr, sehr nervös war und sehr ungut, und nicht sehr happy war. Es war eine eigenartige Fahrt. Als wir dann in der Nähe von Innsbruck angekommen sind, hat er meine Mutter gefragt, ob es ihr was ausmachen würde, wenn wir jetzt schon aussteigen, dass wir nicht in der Stadt halten. Meine Mutter hat sich gewundert, aber hat gesagt: Ja natürlich, wir sind sehr dankbar, dass wir mitkommen durften. Er hat sich ganz herzlich bei mir verabschiedet, im breitesten Wiener Dialekt. Dann hat er sich weiße Handschuhe angezogen und hat sich bei meiner Mutter sehr höflich verabschiedet. Und meine Mutter hat schon ihre Vermutungen gehabt. Am nächsten Tag wurde bekannt gegeben, dass Otto von Habsburg mit seinem Bruder illegal durch Österreich gefahren ist, zu einer Konferenz in Jugoslawien.

Als Kind mit russ. Major im offenen Jeep gefahren

Dietrich Hardouin, Jahrgang 1941 - 18. April 2025, 15:25

1945 oder Anfang 1946 haben mich meine Eltern als Baby zur Sicherheit vor den Russen, aus Angst, zu meiner Großtante und Großonkel nach Waidhofen an der Ybbs gebracht. Sie haben mich verschickt mit einem LKW. Ich wurde dort bei Tante und Onkel in der Herrschaftsvilla untergebracht, einem wunderschönen großen Haus. Das wurde wenige Tage oder Wochen nachher von den Russen besetzt. Ein russischer Major hat Onkel und Tante, inklusive mich im unteren Bereich des Hauses untergebracht, weil er oben seine Residenz und seine Kommandantur eingerichtet hat. Mein Onkel war General, aus der Wehrmacht 1943 aus Altersgründen entlassen. Seine ganzen Orden hatte er versteckt am Dachboden, mit allem, was er noch aus der Nazi-Zeit hatte und was auf seine Generalität hätte schließen lassen. Der wirkliche Rang meines Onkels in der Wehrmacht wurde dann irgendwie entdeckt. Der russische Major hat aber keine Ressentiments gehabt; sondern er hat seinen Adjutanten sofort meinem Onkel zur Verfügung gestellt und hat salutiert, wenn mein Onkel da war. Der Major hat auch veranlasst, dass der Onkel, die Tante und ich wieder in den oberen Stock gehen durften und hat seine Leute in den unteren Stock einquartiert. Und von diesem Tag an hat der russische Major meinem Onkel wegen seiner Tätigkeit in der Kriegszeit in der Wehrmacht ständig Respekt gezollt. (...) Der Herr Major hat mich als 5, 6-Jähriger fast wie sein eigenes Kind behandelt. Ich habe Süßigkeiten und zu essen bekommen, und ich durfte im Jeep mitfahren. Also es war eigentlich eine traumhafte Zeit für mich. Und ich habe das teilweise noch sehr, sehr deutlich in Erinnerung. Es endete damit, dass mich meine Eltern dann irgendwie nach Wien zurückbekommen wollten, und da hat der Major mich nach Wien geschickt im offenen Jeep. (..) Das erzähle ich, um zu zeigen, dass sich nicht alle russischen Militärs damals schlecht benommen haben. Es gab auch Lichtblicke, wie meine Geschichte zeigen soll.

Vater gerettet von KZ-Insassen in Mauthausen

Eric Maier, Jahrgang 1959 - 18. April 2025, 15:08

Mein Vater war 1928 geboren und ist in den letzten Kriegstagen mit 16 Jahren und 9 Monaten zum Volkssturm eingezogen worden. Er war gebürtig aus Amstetten und ist zur Bewachung einer Flakstellung nördlich von Linz in Lichtenberg eingeteilt worden. Unmittelbar bei Kriegsende, also sie waren junge Buben, ist ihnen vom Kommandanten gesagt worden, sie sollen ihr Zeug wegschmeißen und schauen, dass sie heimkommen. Mein Vater ist mit zwei anderen zu Fuß Richtung Amstetten zurück. Unmittelbar am Tag der Befreiung von Mauthausen ist er dort am Abend angekommen und ist auf freigekommene KZ-Insassen gestoßen. Einer davon war ein höherer russischer Militär. Der hat einem Bauern dort gesagt, sie sollen die Burschen in einen Stadel einquartieren über Nacht, ihnen was zu essen geben und auf sie aufpassen, weil die marodierende SS alle Fahnenflüchtigen sofort erschießt. Das heißt, er hat dem wahrscheinlich sein Leben zu verdanken. Mein Vater hat mir das wiederholt erzählt, es dürfte ihn sein Leben lang ziemlich beschäftigt haben. Er hat zweimal das Glück gehabt, von dem Kommandanten der Flakstellung und von einem KZ-Insassen diese Menschlichkeit erfahren zu haben.