I glab i spinn
Von: Karin Perauer | 15. Jänner 2021, 16:56
Kleines Hörspiel Karin Perauer im Jänner 2021
Cut 1 Titel: „I glab, i spinn!“
Die dreißigjährige Frau, mutig wie sie immer war, lebte allein in einem schon ziemlich verkommenen, doch charmanten Pfarrhaus. Partout in diesem Abbruchhaus wollte sie leben. Sie liebte die alten Mauern und fand sich immer Möglichkeiten einiges zu verbessern und das Haus bewohnbarer zu machen. Keine Begegnung mit neugierig fragenden Friedhofsbesuchern blieb ohne prüfende Bemerkung, kirchentreue Frauen aus dem Dorf verbargen keine giftigen Kommentare oder sie schwiegen, sprachen nur durch eine verneinende Kopfbewegung, als wollten sie sagen, dass sie es nicht verstünden, wie eine junge Frau alleine so spektakulär wohnen wollte. Burschen und Männer, die wenigen die vorbeikamen, wussten nicht recht, wie sie der jungen Frau doch Angst machen könnten und drohten halb scherzhaft mit nächtlichen Besuchen.
Cut 2 „Tsss, das schau ich mir an, freu mich auf euch!“
Sie kam spät von der Arbeit und entschied den langen Abend im warmen Bett zuzubringen. Lang ausgestreckt und zugedeckt lag sie da, so kam der Schlaf über sie.
Cut 3 POLTERN
Da riss es Katharinas Oberkörper hoch und sie saß sie aufrecht in ihrem Bett, Augen und Mund weit aufgerissen, ihr Atem stockte.
Cut 4 „Was war d a s?“
Hastig suchte sie mit ihren Blicken nach einer hellen Stelle im Zimmer, sie wollte sich wohl orientieren, stattdessen schoben sich ihre Beine aus dem Bett und suchten festen Untergrund.
Cut 5 „Muss wohl ein schlimmer Traum gewesen sein…“ (schnaufte tief durch) Katharina packte sich wieder unter die Decke.
Ganz so fest war ihr Schlaf nun doch nicht mehr und obwohl die Augenlieder geschlossen waren, suchten ihre Pupillen noch ganz schön lange hin und her. Irgendetwas irritierte sie scheinbar doch noch. Und wiederum:
Cut 6 UNHEIMLICHES GERUMPEL
Katharina schnalzte aus dem Bett, konnte aber nicht wirklich richtig stehen, sie sank sie wieder auf ihr Bett.
Cut 7 „Ich habe nicht geträumt, ich habe nicht geträumt! Verflixt, was ist da los?“
Wie einer Detektivin rasten ihre forschenden Gedanken. Woher kam bloß das Gepolter? Katharina spürte wie ihr Blut aus dem Gesicht in ihren Oberkörper und in den Bauch und bis in die Beine floss, als wollte ihr Schreck über die Füße hinaus wollen:
Cut 8 „Das unheimliche Gepumper kam von oben, vom Dachboden, iiii…. Aber da ist doch alles leer? Diese schwere liegende Türklappe ist doch fest geschlossen? Na und da oben ist kein Licht! Jetzt hinaufgehen um nachzusehen? Alleine da hinauf? Nein. Das ist klar!“
So schnell hatte sie ihr Herz noch nie klopfen gespürt, das Pochen konnte sie direkt hören! Wie kleine Filme spulten sich Gedanken und Vorstellungen, warum oder was…?
Cut 9 „Welches Tier bewegte sich so laut und so eigenartig? Marder? Mäuse? Nachtvögel? Nein! Ich sehe nach der Katze in der Küche: TRITTE Die schläft… Ok.“
Der Kater hob ein klein wenig seinen müden Kopf und steckte ihn sogleich wieder zwischen die Pfoten. Katharina umklammerte mit festem Griff das alte Küchenmesser, das einzige, das der Haushalt hergab. Sie fasste den faustgroßen Granitstein, der vor dem Ofen lag und das verbogene Aschenblech beschwert hatte. Bewaffnet kroch sie in ihr Bett. Bewaffnet.
Cut 10 „So. Man weiß ja nie…!“
Schließlich war Katharina dann doch eingeschlafen.
Das Messer lag am nächsten Morgen vor dem Bett am Boden. Katharina fasste sich schnell und wusste warum. Jetzt, bei Tageslicht würde sie herausfinden WAS WIRKLICH GESCHAH!
Sie stapfte festen Schritts die Dachbodenstiege so weit hinauf, dass sie die Türklappe mit beiden Händen hochstemmen konnte bis die Halterung einschnappte.
Die Angst der Nacht war von ihr abgefallen. Detektivische Blicke suchten den großen Raum blitzschnell ab, dann schaute sie auf den staubigen Boden:
Cut 11 „Ich glaub, ich spinne! Die Zwiebeln, die ich im Spätsommer zum Trocknen aufgehängt habe! Ha ha ha! Rumpedibumm! Mich erschrecken!“
Große Zwiebeln lagen am Boden und das waren schon einige Kilos! Die dünnen Schnüre mussten der Last nicht mehr Stand gehalten haben!
Cut 12 „Ha ha ha…Zwiebel … Messer und Stein…!“
Übersicht:
Track 5' - Was wirklich geschah