AUßER MIR

Von: Sophie Lenglachner, Johanna Schloemicher | 15. Jänner 2023, 13:03

flinta*-personen werden in vielerlei hinsicht in der gesellschaft benachteiligt, zum beispiel in der kleidungsindustrie. offensichtlich ist das immer wieder in abnormen schwankungen in der konfektion, die auf einer falschen wahrnehmung von körpern beruhen und letztendlich in der erfahrung von body shaming resultieren.
aber vor allem ist bei der bekleidung für flinta-personen ein mangel an funktionalen taschen in den kleidungsstücken zu verzeichnen. nicht vorhandene, fake- und zu kleine taschen machen es unmöglich, für den alltag notwendige objekte bei sich und vor allem am körper zu tragen. entschuldigt wird dieses vorgehen mit der relevanz von extern tragbaren taschen, die allen voran für flinta-personen etabliert wurden – zusätzliche ausgaben für vermeintlichen pragmatismus und zugleich accessoires. funktionale, in der größe ausreichende taschen im kleidungsstück zu haben und diese verwenden zu können, vermittelt jedoch ein gefühl der selbstständigkeit, sicherheit und freiheit. es muss möglich sein, geldbörse, telefon und schlüssel bei sich zu tragen, ohne konstant über deren zugänglichkeit oder verlust nachdenken zu müssen. es erleichtert die selbstverständlichkeit, sich in der öffentlichkeit zu bewegen und zu agieren, wenn man sich des vorhandenseins und der zugriffsmöglichkeit auf diese dinge versichern kann.

ein großes dank an: chrissie, eva, elena, evita, igor, johanna, mary, nico, silvia, susi, tres

sophie lenglachner
die österreichische bühnen-und kostümbildnerin, textilkünstlerin und kunstfilmemacherin widmet sich seit ihrer studienzeit an der universität wien und der universität antwerpen dem zusammenspiel von raum, atmosphäre, klang und material.
neben ihrer tätigkeit als stylistin von musiker*innen und dragqueens experimentiert sie mit textilkunst und ist vor allem als ausstatterin für theater und film tätig. sie war mitbegründerin und ausstatterin des queerpartyformats legit love des schauspielhauses magdeburg und des festivals für queer feministische freiräume in magdeburg.
mit diversen kunstkollektiven erarbeitet sie skulpturale installationen und multimediale audio/rauminstallationen.
sie lebt und arbeitet in wien und magdeburg.

johanna schlömicher
komponisten, performerin und instrumentalistin lebhaft in wien. bewegt sich zwischen klangkunst, 

musikalischem ausdruck und tontechnischen konzepten.
seit 2013 tritt sie auf verschiedenen bühnen in und rund um wien auf. ihre auftrittsorte erstrecken sich vom cafe dezentral bis zum wiener musikverein.
auf der suche nach neuen klängen begann sie an der universität für musik und darstellende kunst wien, elektroakustische 

und experimentelle musik zu studieren.ihre musik baut brücken zwischen avantgarde und liedermachertum, zwischen zarten melodien und oszillierenden synthesizern.
sie ist immer auf der suche nach beislklavieren mit charakter.
sie ist teil des transmedialen arbeiter*innenkollektivs „oabyte“.

Übersicht:
Track 5' - Wie soll ich das sagen?