Eines Abends
Von: Robert Sonntag | 7. Jänner 2021, 18:44
Das Hörspiel »Eines Abends« von Robert Sonntag ist eine Adaption und Neuinterpretation des Gedichts »Verlieben 2020« von Daniel Homann.
Innerhalb des Gedichts beschäftigt sich der Autor, in einer einfühlsamen Emotionalität als auch in einer radikalen Objektivität, mit der Bedeutung des Verliebens im Zeitalter der Digitalisierung und der Medien. Unter welchen Umständen kommt ein Verlieben zustande?
Vom Inhalt ausgehend wird nun vom Hörspielproduzenten eine Grundstimmung – ein Grundton des Gedichts ausfindig gemacht und herausgefiltert. Hierzu werden Sätze neu arrangiert, verschoben, Wörter als auch Buchstaben entfernt, hinzuaddiert und/oder in neue Reihenfolgen gebracht.
Prosaische Lyrik trifft auf konkrete Poesie.
Ein Wechselspiel zwischen Inhalt und Klang, Worten und Wörtern, Laut und Geräusch erwächst zur treibenden Kraft des Stücks. Dieses Wechselspiel findet seinen Höhepunkt in der Phonetik, die wiederum evoziert und manipuliert, als Vorlage für die Akustik des Hörspiels fungiert. Die Soundkulisse (bis auf real existierende Akustiken wie z.B. ein Schuss oder Spatenstiche) ist eine Extraktion aus dem Erzählertext – das heißt: die Geräusche und Klänge haben ihren Ursprung in dem gesprochenen Wort des Textes, wurden herausgelöst und digital bearbeitet, um nicht nur als Kulisse zu dienen , sondern – wie oben beschrieben – den Grundton des Stücks einzufangen, herauszuarbeiten und zu manifestieren.
Mitwirkende: Daniel Homann (Autor und Dramaturgie); Robert Sonntag (Sprecher, Dramaturgie und Produktion)
Biografie
Robert Sonntag wurde am 22.07.1990 in Magdeburg, Deutschland geboren.
2020 schloss er sein Medienkunst-Studium als Master of Fine Arts mit dem Schwerpunkt „experimentelles Radio“ an der Bauhaus-Universität Weimar ab.
Er lebt und wirkt seit 2012 in Weimar und ist als freischaffender Musiker, Sounddesigner und Hörspiel/Feature-Produzent tätig.
Übersicht:
Track 5' - Was wirklich geschah