ABSTANDS_VER.DICHTUNGEN
Von: ANNA-MARIA ZETTL | 7. Juli 2020, 05:51
Ein lyrisches Experiment / ein Kanon / ein Chor / ein gemeinsames „Gebet“ / ein Mantra - gesprochen von 3 Personen, räumlich getrennt, weit entfernt und doch verbunden über gemeinsam "Erfühltes" und das erlesene Wort. „Trotz Abstand liegen unsere Worte verdichtet am äußersten Rand unseres Seins.“ VER.DICHTUNGEN *
ängstlich diesen abstand halten. hinhalten. fernhalten. aushalten. weghalten. atmen. sich retten vor der zeit. stillgestanden mitten drin im sog. du warst meine insel ... mein nicht alltägliches brot. *
sieht man den zeiten die wende an? bewegt sich im stillstand die welt nur am äußersten rand? passiert das alleinsein oder muß man es tun ...
mein haar ist zerschnitten. ohnmächtig treib ich. haltlos. entwurzelt. in die enge der isolation. *
nicht heimat ich. ist heimat nicht. nicht ist wer ich bin. bin ich nicht? heimatlos? heim bin ich. nicht mehr ist: ich. *
rot über rot über schwarz hinter grau. zwischen weiß ein orange und stahlhartes blau. im ausgesetztesten augenblick zerschnitten von licht:
ihr schaut in den himmel. ihr seht ihn nicht. *
was wirklich verboten ist ... ist das rückwärtsgehn. das sich fallen lassen ... mitten drin im stehn. das lieben ... das uns zu bedürftigen macht. das hilflose weinen ... von einem der plötzlich erwacht. *
geruch von rauch. die nasse erde. alltagsstaub. der duft von alten wiesen. und hie und da noch worte die hastig haus und hof verließen. *
step by step. lach mir zu. mach mir mut. dreh mich durch. tanz mich auf. halt mich an dich. leg dich in mich. heb mich über mich hinaus. trag mich durchs himmelblau. bring mich nach haus. *
SprecherInnen: Anna-Maria Zettl + Marlen D. Grand + Simon Safron // 2020 / Corona and we
Übersicht:
Entfernt verbunden - Simulation eines Austausches