It's some kind of Christmas

Von: Dominik Unterthiner | 28. Dezember 2021, 21:48

Biografie:

Dominik Unterthiner
• 1988 geboren (Reischach/Südtirol)
• Studium (Germanistik & Anglistik/Amerikanistik, Lehramt, Innsbruck & London). PhD (Innsbruck). Theaterpädagogikausbildung (Stams)
• Schauspielarbeit in Süd-/Tirol (Innsbruck: Westbahntheater, Landestheater. Bruneck: Stadttheater, UFO).
• Regiearbeiten (Innsbruck: Bäckerei).
• Radioarbeiten (Innsbruck: Freies Radio Freirad).
• Erster aufgeführter Text im Rahmen des Theaterstücks „Triebe“ (Westbahntheater).
• Veröffentlichung Entwicklungsroman „Hinter dir steht eine Blumenvase“ (Selbstverlag).
• Teilnahme am Young.Storyteller.Award mit Anthologie „Leichfüßigkeit“.

Inhaltsangabe:

Mensch. In der Straßenbahn. Mitten im weihnachtlichen Sein. Wieder gewinnt das Laute. Schließlich darf das Zuviel all-ein-s-ein.

Weitere Informationen:
Musik (Intro und Outro) von "InSpectr"
Album: "Computer Habitat"
Track: "Fluid" (Nummer 5)
The songs in this album are licensed under:
CC BY-NC-SA
(Song darf unter Angabe des Künstlers verwendet werden.)
Link:
https://freemusicarchive.org/music/InSpectr/Computer_Habitat

O-Töne:
Aufgenommen von Dominik Unterthiner
(Straßenbahn und Kassabiepen sowie Stimme)


Text zum Hörspiel:

It’s some kind of Christmas

Chrap. Chrap. Chrap. Pchuuuu. Klapper-Klapper-Klapper. Chrap. Chrap. Patsch, Gatsch, Matsch. Schüttel den Schuh. Tropf. Ftftftft-ft. Huuuuu! Warme Hände. Bim! Wwwwt. Uff.

Tief Luft holen. Fahrt geht los. Mails gecheckt, bloß Werbung, schneller Swipe, archiviert, nicht gelöscht, aber dann, rübergerettet auf Spotify. Schneller Klick. Dein Mixtape 1. Go! I don’t want a lot for Christmas. Weiter. It’s Christmas time. Okay, darf laufen. Insta noch gecheckt, keine neue Benachrichtigung. Aber Facebook leuchtet auf. Ein Geburtstag. Muss nicht gratuliert werden, da der letzte Wunsch im Messenger mit 2018 datiert ist. Ende. Bim! Und sie darf weiterfahren. Die Straßenbahn. Vorbei an schriller Deko mit Häusern, angeketteten Lichtern und zigtausenden Sternen, die physikalisch niemals so nahe der Erde sein sollten, dann wäre es vorbei, mit dem Zauber, der Kälte, aber der Glühwein würde heiß bleiben, verdunsten und sein Werk nicht mehr tun. Vorbei fährt sie, an karussellierenden Zipfelmützen, kaltschmalzriechenden Kiachln und blechernden Musikboxen, die, wenn sie Beine hätten, den Weg ins Blech freiwillig gewählt hätten. Leise rieselt die Hoffnung auf sie, eine Auferstehung im Recyclinghof zu erhalten, aber schlussendlich enden sie als Kohlenstoffteilchen in der Luft, ehe Gevatter Gravitation sie wieder auf den Boden der Tatsache holt. Vorbei an – warte, geiles Reel: I have a fluff and this is the proof. So show me your fluff today. Nice. Nur der Gedanke, der Mund meint’s nicht gleich. Raise a glass to everyone. Auch nice, gleicher Mund. Bim! Leute steigen ein, Menschen auch. Eine Person setzt sich gegenüber, Lautsprecher: Brudi, etz hab di net so. Muss das denn wirklich jeder wissen? Ablenkung. Mails checken, nichts passiert, aber eine Story, whatsapp, muss von einer Person sein, jap, ist wie vermutet. Bim! Raus. Raus. Raus.
Durch die Schiebetür hindurch, Körbchen geschnappt. Probieren wir‘s aus, mein Kopf und ich. Also: Eigentlich braucht es nur Milch, aber Musik mischt sich ein, I gave you my heart. Muss ja laufen. Doppelschichtiges Mixtape. Wechsel, klick, Dein Mixtape 2, gestolpert, weil nicht hingeschaut. Hello. Hello. Hello, my name is. German. Bold. Italic. Es wummert, scheppert. Es kratzt. Die Frau kichert. Weiter. Milchwaren sind im letzten Eck. Zieht sich dort hin. Denn: You like my sense of style. Oder eben: You gave it away. Es muss die Flasche sein. Mtja. Denn die kann recycelt werden. To someone special. Oder zu Kohlenstoffdioxid verarbeitet werden. Which you have never seen before. Im Falle, es geht Sirup im Sommer rein. high contrast. Du kennst die Farben. is. die sich in der Dekokugel widerspiegeln. cool. Klavier und Synthesizer sind vor der Kassa, sie erwarten das Geldweg-Biep. Und schon ist es da. Mit der High Hat.
Zurück.
Schiebetür. Bim. Menschen. Mail. Fluff. Deko. Mixtape 3. Swipe. Kalt. Stapfen. Aufwärmen. Schlüssel. Tür. Zu und Schuhe weg. Milch verstaut. Die Kopfhörer werden auf den Tisch gelegt. Eine Stütze. Gefunden, die Wand, sie steht, auch später noch, und macht die Arbeit hervorragend. Wieder. Die grellen Gedanken scheinen zu schwinden. Es schlägt nach, aufgeregt und zäh, hängt es noch und wirft den Schatten, oder legt es sich wieder - samt den Schatten? Atmen. Einfach nur tief atmen. Ja, obwohl, vorbei? Bis wann und dann? Vorbei.

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Übersicht:
Track 5' - Probieren wir's aus