Humanitärer Einsatz von Aung San Suu Kyi

Hoffnung auf Dialog in Burma

Die burmesische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi könnte möglicherweise über einen humanitären Einsatz einen Dialog mit den Militärregime aufbauen, hofft der österreichische Botschafter in Bangkok, Johannes Peterlik. Er hat die Friedensnobelpreisträgerin getroffen.

"Regime wird sich nicht selbst abschaffen"

Der österreichische Botschafter in Bangkok, Johannes Peterlik, im Ö1-Mittagsjournal-Gespräch mit Raoul Kirschbichler.

Botschafter traf Aung

Am 13.November ist in Myanmar/Burma Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi nach acht Jahren Hausarrest freigelassen worden. Insgesamt verbrachte Aung San Suu Kyi 16 der vergangenen 21 Jahre in Hausarrest oder im Gefängnis. Wenige Tage nach ihrer Freilassung sprach Peterlik in Rangun mit der Friedensnobelpreisträgerin. Der österreichische Botschafter in Thailand ist auch für Myanmar zuständig.

Von Generälen abhängig

Gesundheitlich gehe es der Nobelpreisträgerin gut, berichtet der Botschafter im Ö1-Gespräch. Er habe mit ihr ein längeres Gespräch geführt und unterstrichen, dass Österreich die vergangene Wahl keineswegs als frei und fair betrachte. Aung San Suu Kyi ihrerseits habe die Wahl und auch die Verfassung Burmas selbst als undemokratisch bezeichnet. Die Mehrheit der Parlamentssitze gehe automatisch ans Militär bzw. an die Partei der Militärjunta. Daher würden die politischen Möglichkeiten der Oppositionsführerin letztendlich von den Generälen abhängen. Und, so Peterlik, "es hat sich noch kein Regime dieser Art von selbst abgeschafft, und auch das burmesische wird das nicht tun".

Dialog über humanitäres Engagement?

Aung San Suu Kyi wäre aber bereit, "eine sehr starke Rolle im humanitären zivilgesellschaftlichen Bereich zu spielen", sagt Peterlik. Damit hätte sie trotz aller Restriktionen die Möglichkeit, über humanitäre Unterstützung eine Gesprächsbasis mit den Machthabern aufzubauen. Und das wiederum könnte eventuell zu einem "graduellen Dialog" innerhalb Burmas führen, hofft der Botschafter.