Erstes TV-Interview nach Hausarrest

Aung San Suu Kyi will "friedliche Revolution"

Nach ihrer Freilassung aus dem Hausarrest hat Aung San Suu Kyi, die Anführerin der Demokratiebewegung in Burma/Myanmar, ihr erstes Fernsehinterview gegeben. Sie erzählte dem BBC-Reporter, dass sie sich eine friedliche Revolution für ihr Land wünscht.

Morgenjournal, 16.11.2010

Wunsch nach Freiheit und Sicherheit

Freundlich, stark und besonnen wirkt die kleine Frau, die nach siebeneinhalb Jahren den ersten Reporter zu einem Interview empfangen darf. Ihre überraschende Aussage: Sie habe sich immer frei gefühlt in ihrem eigenen Haus, es sei nicht wie im Gefängnis gewesen. Sie habe sich auf ihre innere Stärke verlassen. Sie wünsche sich jetzt am meisten, dass die Bevölkerung bekommt, was sie sich wünscht: Freiheit und Sicherheit.

Radikale Änderung mit friedlichen Mitteln

Sie wäre durchaus dafür, dass das Militärregime selbst diesen Wandel zur Demokratie vollzieht, sagt Aung San Suu Kyi. Aber falls es nicht so kommt, wünscht sie sich eine friedliche Revolution. Das bedeute eine radikale, merkbare Änderung zum besseren, erreicht mit friedlichen Mitteln, sagt die 65-jährige Friedensnobelpreisträgerin.