Nach siebeneinhalb Jahren Hausarrest

Aung San Suu Kyi ist frei

In Myanmar, dem früheren Burma, ist Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi nach siebeneinhalb Jahren aus dem Hausarrest freigelassen worden. Die heute 65-jährige Vorkämpferin für Demokratie und Freiheit hat insgesamt 15 der vergangenen 21 Jahre in Isolation verbracht.

Mittagsjournal, 13.11.2010

Insgesamt 15 Jahre festgehalten

Bis zuletzt war es unklar ob und wann Aung San Suu Kyi frei kommen würde, mit Sonnenuntergang war es dann so weit: Aung San Suu Kyi hat ihr Haus verlassen. Mehr als 15 Jahre lang stand sie unter Hausarrest, seit sie sich Ende der 80er Jahre an die Spitze der Demokratiebewegung in Burma gestellt hat. Nachdem sie den Großteil ihres Lebens im Ausland verbracht hatte, war Aung San Suu Kyi damals in ihre Heimat zurückgekommen um ihre kranke Mutter zu pflegen, doch das Schicksal katapultierte sie rasch an die Spitze des Widerstandes gegen das Militärregime, das Myanmar bis heute fest im Griff hat.

Zukunft unklar

Bei Wahlen 1990 siegte Aung San Suu Kyis Partei überlegen, doch statt an die Macht, kam Aung San Suu Kyi in Gefangenschaft. Mit Charisma und Mut blieb sie beharrlich und wird bis heute in Myanmar als Symbol der Demokratie und der Freiheit verehrt. Sie wird immer noch die Ikone der Demokratiebewegung bleiben, ist Tan Jain ein Oppositionspolitiker in Rangun überzeugt.

Doch wie Aung San Suu Kyis Rolle in Zukunft aussehen könnte bleibt vorerst unklar. Vor den vom Militärregime letzte Woche inszenierten Wahlen wurde ihre Partei ja endgültig aufgelöst, mehr als 2.000 ihrer Mitstreiter sitzen im Gefängnis, sagt Burmaexperte Marco Bünte. Wie es für Aung San Suu Kyi weitergehen könnte hängt auch davon ab, welche Einschränkungen ihr durch das Militärregime auferlegt werden.

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