Ermittlungen gegen Nowotny und Liebscher

OeBS-Affäre weitet sich aus

Die Affäre rund um die Schmiergeld-Vorwürfe gegen die OeBS, der Gelddrucker-Tochter der österreichischen Nationalbank, nimmt immer größere Dimensionen an. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die gesamten Aufsichtsräte der vergangenen Jahre. Darunter auch Nationalbank-Gouverneur Nowotny und sein Vorgänger Liebscher.

Abendjournal, 28.11.2011

Belastende Hinweise

Aus den Aussagen der bisher Verdächtigen in der brisanten OeBS-Causa haben sich belastende Hinweise ergeben, dass der Aufsichtsrat über die mutmaßlichen Schmiergeldzahlungen Bescheid gewusst hat, heißt es bei der Staatsanwaltschaft Wien. Deshalb wurden die Ermittlungen auf alle Personen ausgeweitet, die zwischen 2005 und 2011 im Aufsichtsrat der OeBS gesessen sind. Darunter eben auch Nationalbank-Gouverneur Ewald Novotny, seinen Vorgänger Klaus Liebscher, Nationalbankdirektor Peter Zöllner, Aufsichtsratschef Wolfgang Duchatczek, der gleichzeitig auch Vizegouverneur der Nationalbank ist und Ex-Münze-Chef Kurt Meyer.

20 Personen im Visier

Mittlerweile wird gegen mehr als 20 Personen in der Causa ermittelt, heißt es bei der Staatsanwaltschaft. Für die genannten gilt die Unschuldsvermutung. Konkret geht es bei den Ermittlungen um dubiose Provisionen in Höhe von fast 17 Millionen Euro. Der Verdacht: Schmiergeldzahlungen für Geschäfte in Syrien und Aserbeidschan.