Nach Herabstufung

Nowotny: Schuldenbremse rasch umsetzen

Für Nationalbank-Chef Ewald Nowotny ist die Herabstufung Österreichs durch die Ratingagentur Standard & Poor's ernst zu nehmen. Er rät der Regierung jetzt dringend die Schuldenbremse in Kraft zu setzen.

Morgenjournal, 14.01.2012

Nationalbankgouverneur Nowotny im Gespräch mit

Die Bedenken der Ratingagentur Standard & Poor‘s (S&P) seien ernst zu nehmen, aber auch im Zusammenhang zu sehen, sagt Nationalbankgouverneur Ewald Nowotny.. Schließlich seien mit Ausnahme Deutschlands praktisch alle europäischen Staaten betroffen - wenn schon nicht durch eine Herunterstufung, dann weil der Ausblick gesenkt werde. Immerhin haben mit Fitch und Moody's die anderen beiden großen Ratingagenturen die Bestnote Österreichs (AAA) jüngst bestätigt, erinnert Nowotny und verweist darauf, dass die Märkte in der Regel erst dann reagierten, wenn zwei Agenturen die Bewertung verschlechtern. S&P sei "sehr viel aggressiver und sehr viel politischer" als die anderen beiden Agenturen. Der Herabstufung sei eine politische Aktion, wenn ganz Europa auf einen Schlag heruntergestuft werde.

Besonders unverständlich ist die Maßnahme für Nowotny, weil sich zuletzt die Entwicklung auf Europas Kapitalmärkten verbessert hatte.

Rasch handeln

Die Herabstufung ist für Nowotny aber auch eine Warnung. Nowotny erklärt, je mehr Schulden Österreich habe, desto abhängiger sei es von den Ratingagenturen. Deswegen solle Österreich seine Staatsschulden via Schuldenbremse begrenzen, einen anderen Weg gebe es nicht.