Schönborn: "Hätte auf Bleiberecht gehofft"

Kardinal Christoph Schönborn will sich weiter für die pakistanischen Flüchtlinge einsetzen. Auch um jene, die gestern abgeschoben wurden, will er sich kümmern - mit Hilfe von katholischer Kirche und Caritas in Pakistan. Aber, so Schönborn im Ö1-Interview, er hätte sich für sie ein humanitäres Bleiberecht in Österreich gewünscht.

Hand von Kardinal Schönborn

(c) Erzdioziöse Wien

Morgenjournal, 30.7.2013

Kardinal Christoph Schönborn in Brasilien im Telefonat mit Bernt Koschuh

"Persönliche Traurigkeit"

Schönborn, der gestern von Brasilien aus auch mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) telefoniert hat, sagt im Morgenjournal-Gespräch, er akzeptiere natürlich rechtsstaatliche Entscheidungen und die Arbeit des Asylgerichtshofes. Die rechtlichen Schritte seien alle korrekt gemacht worden, so nehme er zumindest an. "Aber es tut mir menschlich weh, weil wir die Menschen wirklich kennen gelernt haben und wissen, sie sind nicht hier hergekommen aus Jux und Tollerei, sondern schlicht, weil sie Angst um ihr Leben haben." Er drücke seine "persönliche Traurigkeit" aus, um diese Menschen tue es ihm sehr leid.

Kirchliche Hilfe in Pakistan

Er hoffe, dass es den Abgeschobenen möglich sein wird, eine neue Existenz aufzubauen. Über die Kirche und die Caritas in Pakistan werde man versuchen, dass sie "den Schutz weiter bekommen, den wir ihnen versprochen haben und dann doch nicht durchalten konnten". Er hätte gehofft, dass es für diese Flüchtlinge ein humanitäres Bleiberecht gegeben hätte, so Schönborn.

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