Großdemo: Beamte zeigen ihre Macht

Mit der heutigen Großdemonstration in Wien wollen die Beamten ihre Forderungen in den Gehaltsverhandlungen untermauern. Trotz der Proteste setzt die Gewerkschaft weiter auf Verhandlungen. "Wir haben Zeit, die Qualität des Ergebnisses geht vor Geschwindigkeit", sagt Gemeindegewerkschafter Christian Meidlinger im Ö1 Morgenjournal.

Demo vor dem Parlament

(c) Schlager, APA

Morgenjournal, 18.12.2013

Christian Meidlinger, Vorsitzender der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, im Gespräch mit Andrea Maiwald

Kein Streik - vorerst

Von einer Streikdrohung sei man "noch weit weg", sagt Meidlinger. Zwar gebe es den grundsätzlichen Beschluss, aber heute gebe es einmal eine Demonstration, um aufzuzeigen, "was alles Öffentlicher Dienst ist" - von Theaterbetrieben bis hin zu Spitalsbediensteten. Um gut qualifizierte Beschäftigte zu bekommen, brauche man auch die entsprechende Bezahlung, argumentiert Meidlinger die Gehaltsforderung. Bei den kommenden Verhandlungsrunden mit einem neuen Gegenüber, Minister Josef Ostermayer statt Gabriele Heinisch-Hosek (beide SPÖ), erwartet der Gewerkschafter weiterhin "ergebnisorientierte" Gespräche.

Das Regierungsangebot von 1,7 Prozent mehr mit Kosten von 180 Millionen Euro ist den Beamtengewerkschaftern jedenfalls zu wenig, sie fordern die Abgeltung der Vorjahresinflation von 2,3 Prozent. Meidlinger verweist auf das Land Vorarlberg, das für seine Beamten zu einer Erhöhung um 2,4 Prozent bereit gewesen sei.

Verkehrsbehinderungen in Wien

Insgesamt erwarten die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) und die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten (GdG) laut Polizei bis zu 30.000 Teilnehmer aus ganz Österreich und aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes.

Die Großdemonstration der Beamten wird zu größeren Verkehrsbehinderungen in der Wiener Innenstadt führen. Der Ring wird zwischen Operngasse und Stadiongasse zwischen 12 und 18 Uhr gesperrt. Diese Hauptverkehrsverbindung wird als Bus-Parkplatz genutzt. Die Teilnehmer sammeln sich dann ab etwa 14.00 Uhr auf dem Heldenplatz. Eine halbe Stunde später beginnt dann auf dem angrenzenden Ballhausplatz vor dem Bundeskanzleramt die Großkundgebung.