Beamte rüsten für Demonstration
Die neue SPÖ-ÖVP-Regierung stößt gleich zu Beginn auf ziemlichen Widerstand. Fast täglich gibt es Demonstrationen und Proteste - gegen das Lehrer-Dienstrecht, die Zusammenlegung der Ministerien für Wirtschaft und Wissenschaft sowie um die Gehaltserhöhung für die Beamten. Der öffentliche Dienst rüstet sich für die Demonstration morgen in Wien, erhält jetzt zusätzlich Zulauf und kann den Verzögerungen auch positives Abgewinnen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 17.12.2013
Solidarität von Post und ÖBB
Der gewerkschaftliche Protest bekommt Unterstützung: Zusätzlich zum Öffentlichen Dienst und den Gemeindebediensteten werde es Solidaritätskundgebungen der Postgewerkschaft geben, sagt Christian Meidlinger, Gewerkschaftschef der Gemeindebediensteten. Auch bei den ÖBB gebe es große Sympathie, man erwarte von dort eine Abordnung.
Das Angebot der Regierung ist nicht ausreichend, sagen Christian Meidlinger und Richard Holzer, Vize-Chef der Beamtengewerkschaft von der SPÖ. Angemessen und moderat wäre eine Abgeltung der Inflationsrate, so Holzer.
Verschiebung hat auch Vorzüge
Die Verzögerungen bei den Beamten-Gehaltsverhandlungen mit einem Abschluss erst im Jänner sehen die beiden nicht sehr tragisch, sondern auch positive Aspekte. Dann könne man sich bei einem Abschluss finde, der inhaltlich in Ordnung sei, so Holzer. Er geht davon aus, dass die Demonstrationen deutlich machen werden, "dass es ernst ist". Und Meidlinger verweist darauf, dass bis dahin weitere Kollektivverträge abgeschlossen sein werden, an denen die Kolleginnen und Kollegen ihre Erwartungen orientieren würden.
Und wie sehen die Gewerkschafter ihr neues Gegenüber, den neuen Beamtenminister Josef Ostermayer (SPÖ)? Gelassen und abwartend: Man sei gewohnt, mit wem auch immer ergebnisorientiert zu verhandeln. Der oberste Beamten-Gewerkschafter Fritz Neugebauer von der ÖVP wollte heute nichts sagen.