"Gipfel" über Neue Mittelschule

Die Neuen Mittelschulen sollen zwar bleiben, sie müssten aber reformiert werden - diese Forderung ist heute Thema eines Treffens der Landesschulratspräsidenten bei Unterrichtsministerin Heinisch-Hosek (SPÖ). Der Grund: Die Ergebnisse bei den Leistungstests an den NMS seien viel zu schlecht für den hohen finanziellen und auch personellen Aufwand.

Morgenjournal, 25.3.2014

"Team-Teaching kein Allheilmittel"

Heute um 14 Uhr ist der Termin aller Landesschulratspräsidenten bei Unterrichtsministerin Heinisch-Hosek. Dann werden die sechs schwarzen Landesschulratspräsidenten auf eine Reform der Neuen Mittelschule (NMS) drängen. Auch ihnen sind die Ergebnisse an den NMS zu schlecht, so wie Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) das kürzlich gesagt hat. Eine Erneuerung müsse rasch kommen, sagt der Chef der schwarzen Landesschulratspräsidenten, der Oberösterreicher Fritz Enzenhofer: "Jetzt müssen wir schauen, dass das, was Absicht war, nämlich durch mehr Mittel bessere Ergebnisse zu erreichen, dass das auch wirklich erzielt wird."

Konkret will Enzenhofer auch beim Kern der Neuen Mittelschule ansetzen - beim Unterrichten im Team: "Das Allheilmittel nur im Team-Teaching zu finden, das halte ich pädagogisch nicht unbedingt für erwiesen." Sinnvoller könnte es sein, so Enzenhofer, wenn nicht mehr zwei Lehrer in einer Klasse stehen, sondern wenn sich zwei Gruppen mit je einem Lehrer bilden: eine Gruppe für die besseren Schüler und Schülerinnen und eine für die schwächeren.

"Über Weiterentwicklung nachzudenken"

So sieht das auch Salzburgs Landesschulratspräsident Johannes Plötzeneder: "Ich würde mir verstärkt eine innere Differenzierung wünschen, ich würde auf mehr Methodenfreiheit für die Lehrerinnen und Lehrer drängen. Denn sie wissen am besten, wie sie die zur Verfügung gestellten Ressourcen für die Neue Mittelschule am besten einsetzen." Für Plötzeneder heißt das auch: Das Unterrichten im Team soll nicht mehr auf Deutsch, Englisch und Mathematik beschränkt sein, sondern Personal und auch Geld sollten von den Schulen autonom eingesetzt werden, zum Beispiel für eigene Förderschwerpunkte auch in Nebenfächern.

Begrenzt ist das schon jetzt im Regierungsprogramm von SPÖ und ÖVP vorgesehen. Bei Ministerin Heinisch-Hosek wollen die schwarzen Landesschulratspräsidenten erreichen, dass die rechtlichen Möglichkeiten weiter ausgedehnt werden. Es wäre im Sinne aller, gemeinsam über Weiterentwicklungsmöglichkeiten nachzudenken, so Plötzeneder.

Heinisch-Hosek hat die Neue Mittelschule bisher verteidigt. Zwar hätten die NMS-Schüler bei Leistungstests insgesamt nur mäßig abgeschnitten. Die Neuen Mittelschulen, so Heinisch-Hosek, seien aber oft auch "Brennpunktschulen".