Kommunalkredit-Verkauf, zweiter Anlauf

Der Bund versucht erneut, Teile der verstaatlichten Kommunalkredit Austria zu verkaufen. Bis 10. September läuft die Ausschreibung. Der Bund will sich von maximal 50 Prozent der Vermögenswerte, also der Aktiva, trennen. Das entspricht nach Bankangaben derzeit 5,8 Milliarden Euro.

Morgenjournal, 12.8.2014

250 Millionen waren zu teuer

Den Teilverkauf in diesem Umfang ermöglicht das EU-Beihilfenrecht. Wie viel die Kommunalkredit respektive der Bund dann wirklich bekommt - sofern sich ein Käufer findet - ist freilich offen. Es ist der zweite Versuch, einen Käufer für die Kommunalkredit zu finden. Beim ersten Mal wollte keiner das Angebot des Bundes annehmen. Der Gemeindefinanzierer sollte 250 Millionen Euro bringen. Das war offenbar deutlich zu viel. Im "schwierigen Marktumfeld" habe man niemanden für eine "wertwahrende Veräußerung“ gefunden, so der Text der Mitteilung vor gut einem Jahr. Die Bank musste daraufhin ihr Neugeschäft komplett einstellen.

Dieses Mal sollen die Chancen besser stehen, dass zumindest ein Teil der Kommunalkredit einen neuen Eigentümer findet. Den Gerüchten zufolge gibt es Interessenten, auch aus Österreich. Jedenfalls könnte ein neuer Eigentümer das Geschäft wieder ausbauen. Im ersten Halbjahr hat die Kommunalkredit Austria Gewinn geschrieben. Die nicht verkaufbaren Teile des Instituts bleiben aber beim Staat und würden wohl in die Abwicklungseinheit der Bank - in die KA Finanz - ausgelagert. Da stapeln sich die milliardenschweren Altlasten, die die Bank durch Spekulationsgeschäfte angehäuft hat.