Hypo/HETA: Bayern verärgert

Wenig erfreut ist man in Bayern darüber, dass die Hypo-Bad-Bank Heta vorläufig die Zahlungen an ihre Gläubiger einstellt. Jetzt hat sich auch der Chef der Bayern-LB zu Wort gemeldet. Und er zeigt sich sehr verärgert.

Morgenjournal, 5.3.2015

Kein Vertrauen mehr in Österreich

In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" sagt BayernLB-Chef Johannes-Jörg Riegler heute, dass er zwar der österreichischen Justiz vertraut, aber nicht mehr dem Finanzplatz Österreich und er hat auch kein Vertrauen mehr in die Investitionssicherheit in Österreich. Damit spielt Riegler auch auf den ersten Schuldenschnitt durch das Hypo-Sondergesetz im Vorjahr an. Insgesamt wollen die Bayern ja 2,4 Milliarden Euro von Österreich zurück und haben diese Summe auch schon vor Gericht eingeklagt.

Die BayernLB, der die Hypo zwei Jahre lang bis zur Notverstaatlichung 2009 gehört hat, legt ja Ende März ihren Jahresabschluss für 2014 vor. Was ist da zu erwarten?

Die Bilanz wird tiefrot, soviel ist jetzt schon klar. Das ist wohl auch mit ein Grund für die deftigen Worte des BayernLB Chefs in Richtung Österreich. Denn der Schuldenschnitt durch das schon angesprochene Hypo-Sondergesetz hat die Bayern im Vorjahr etwas über 800 Millionen Euro gekostet. Deshalb muss die Bank höhere Rückstellungen bilden. Und das wiederum wird sich auch in der Bilanz der zweitgrößten deutschen Landesbank bemerkbar machen.

Und wie beschädigt ist der gute Ruf des Finanzplatzes Österreich tatsächlich?

Geht man nach der Meinung der Ratingagenturen, dann gar nicht. Sie bewerten die Kreditwürdigkeit Österreichs unverändert. Und die Wirtschaftsprüfer von Deloitte haben gestern gemeint, eine klare Entscheidung ist immer gut, auch wenn sie einen Schuldenschnitt bedeutet.