"Hotel Rock 'n' Roll": Glawoggers Vermächtnis

2004 hat der Filmemacher Michael Glawogger mit "Nacktschnecken" den Auftakt zu einer Kinotrilogie präsentiert: eine skurrile Komödie mit ebenso skurrilem Personal, die 2009 mit "Contact High" ihre Fortsetzung fand. Vor zwei Jahren ist Glawogger dann völlig überraschend verstorben. Sein Team hat die Kino-Trilogie jetzt zu Ende gebracht.

Morgenjournal, 23.8.2016

Irgendwie lustig deppert und doch auf den Punkt: Mit "Hotel Rock 'n' Roll" schließen Michael Ostrowski und Helmut Köpping fast nahtlos an den Tonfall der ersten beiden Filme an. Nach dem Pornofilmdreh in "Nacktschnecken" und dem drogengefärbten Road-Trip in "Contact High", geht es diesmal in ein abgelegenes Landhotel, das die Mitvierzigerin Mao von ihrem Onkel geerbt hat. Der Plan für das alte Gemäuer: mit einer Hotelband und betreuten Rauschreisen, neue Kundschaft anzulocken.

Es ist eine Lust an der Überhöhung, die das Arbeiten an dieser Trilogie von Anfang an geprägt habe, so Michael Ostrowski. Er hat gemeinsam mit Michael Glawogger schon die Drehbücher zu den ersten beiden Filmen geschrieben, jenes zu "Hotel Rock 'n' Roll" haben sie noch gemeinsam ausgearbeitet. Dass der Film auch nach dem Tod Glawoggers umgesetzt werden sollte, sei früh festgestanden.

Sven Regener u.a. in Gastrollen

Und so tritt Ostrwoski hier nicht nur als Hauptdarsteller und Autor, sondern auch als Regisseur in Erscheinung. Bauen konnte er dabei auf fast das gesamte Team aus den ersten Filmen: hinter der Kamera wie vor der Kamera, wo zu Pia Hierzegger, Georg Friedrich oder Detlev Buck in den Hauptrollen noch Gerald Votava dazu gestoßen ist. Vor allem aber wartet "Hotel Rock 'n' Roll" mit einer ganzen Reihe von Musikern in Gastrollen auf: Skero und Lukas König etwa, die Grazer Band The base oder auch Sven Regener.

Musik- und Hotelfilm trifft hier auf Provinzkomödie, mit der Handlung als Rahmen für die Figuren, in dem sie sich noch einmal so richtig austoben können. Und von der ersten bis zur letzten Szene vermittelt "Hotel Rock 'n' Roll" dabei das Gefühl, dass das gesamte Team schlicht Spaß daran hatte, diese noch einmal auf die Leinwand zu bringen.