Erfüllte Zeit

6. Oktober 2013, 07:05

1. Kunstprojekt "Die Baustelle" im Wiener Dommuseum

Das Wiener Dommuseum wird demnächst umgebaut und unter der Leitung seiner neuen Direktorin Johanna Schwanberg neu ausgerichtet. Bevor es mit den Bauarbeiten ernst wird, sind die leeren Museumsräume am Wiener Stephansplatz noch einmal zum Schauplatz einer Ausstellung geworden, die inhaltlich mit dem Umbau des Dommuseums zusammenhängt: Die Schau trägt den Titel "Die Baustelle" und beschäftigt sich mit dem Wert und der Sichtbarkeit von Bauarbeit. Der Künstler Hubert Lobnig thematisiert mit dem Projekt prekäre Arbeitsverhältnisse am Bau und will zeigen, wie vor allem körperlich verrichtete Bauarbeit im modernen Stadtleben ausgeblendet wird. Eröffnet in der Langen Nacht der Museen hat das Projekt aber schon einige Tage zuvor begonnen, mit einer Performance, in der sich Bauarbeiter mit sperrigen Materialien auf den Schultern ihren Weg durch die Innenstadt bahnten. - Gestaltung: Sebastian Fleischer


2. "Hemma - eine Gottesweibsperson" - Franzobel-Stück über die Kärntner Landesheilige

Mit den Heiligen ist es meist so eine Sache: historische Dokumente, die Aufschluss über ihr Leben geben könnten, fehlen entweder völlig oder sie wurden irgendwann bewusst verfälscht, wie das auch bei der Heiligen Hemma zu Gurk der Fall war: 130 Jahre nach ihrem Tod fälschten die Gurker Bischöfe eine Reihe von Urkunden, um die Eigenständigkeit der Diözese gegenüber dem Salzburger Erzbischof juristisch abzusichern. Die echten Urkunden verschwanden. Und so ist auch das Leben und Wirken der historischen Person Hemma von Gurk, die auch das Stift Admont gegründet hat, von Legenden und Wunderberichten umrankt. Eben diese Geschichten haben den Autor Franzobel inspiriert, ein Theaterstück über die Kärntner Landesheilige zu schreiben. "Hemma, eine Gottesweibsperson oder das beste Stück, das je geschrieben worden ist". - Gestaltung: Barbara Frank


3. "Der Riss" - Neues Buch von Christine Wiesmüller

"Der Riss" ist der Titel des jüngsten Romans der österreichischen Schriftstellerin Christine Wiesmüller (Passagen Verlag). Die Autorin, die sehr bewusst katholisch lebt, aber keinesfalls Gefallen am Etikett "katholische Autorin" finden würde, befasst sich darin mit religiösen Fragen wie der nach einem Leben "danach". - Gestaltung: Christina Walk


4. Zen im Stehen - Kyudo, die spirituelle Art des Bogenschießens

Bogenschießen, ohne ein Ziel treffen zu wollen: Was für viele im ersten Moment eigenartig klingen mag, beschreibt im Grunde eine alte japanische Meditationspraxis - genannt Kyudo. Diese spirituelle Art des Bogenschießens wird manchmal als "Zen im Stehen" bezeichnet, weil sie viele Elemente aus dem Zen-Buddhismus beinhaltet. In Österreich existiert Kyudo bereits seit einigen Jahrzehnten, und heuer feiert auch das erste und einzige authentische japanische Übungszentrum, das von zwei Vereinen in Wien betrieben wird, sein 10-jähriges Bestehen. Zwischen Schrebergärten und Sportplätzen wird auf dem Wiener Berg im 10. Wiener Bezirk seither regelmäßig trainiert oder besser - meditiert. Beim Festakt war auch der kaiserliche Bogenbaumeister und Kyudolehrer aus Japan zu Gast. - Gestaltung: Kerstin Tretina


5. Bibelkommentar zu Matthäus 6, 19 - 23

Gedanken zum Predigttext, der an diesem Sonntag in den evangelisch-lutherischen Gottesdiensten auf der Leseordnung steht, macht sich Christian Danz. Er lehrt Religionsphilosophie am Institut für Systematische Theologie und Religionswissenschaft an der evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Wien.

Service

"Die Baustelle" im Wiener Dommuseum

Buch, Christine Wiesmüller, "Der Riss", Passagen Verlag

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