Weihnachtsgeschäft: Kunden sind sparsamer
Der Handel hofft im heurigen Weihnachtsgeschäft auf spät entschlossene Käufer: Denn bisher liegt der Umsatz ein Prozent unter jenem im Vorjahr. Doch die Österreicher werden beim Geschenke kaufen immer spontaner.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 20.12.2012
Barbara Battisti
Umsätze um ein Prozent niedriger
Der Handel setzt auf das große Finale im Weihnachtsgeschäft, denn fast ein Drittel der Österreicher besorgt die Geschenke in der zweiten Dezember-Hälfte, stellt die Obfrau der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer, Bettina Lorentschitsch, fest. Sie verweist darauf, dass in der letzten Woche vor Weihnachten noch mindestens 25 Prozent der Umsätze getätigt werden. Zwar kauft ein Viertel der Österreicher auch im Internet ein und gibt doch knapp zehn Prozent des Weihnachtsbudgets aus, doch je näher der Heilige Abend rückt, desto mehr profitiert der stationäre Handel, also Geschäfte in der Nähe.
Bisher sind die Umsätze noch um ein Prozent niedriger als im Vorjahr, erklärt Peter Voithofer, Handelsexperte für Klein- und Mittelbetriebe: "Allerdings steigt das Umsatzniveau von Woche zu Woche. Und wir haben bis 15. Dezember erst 55 Prozent der Weihnachtsumsätze erzielt." Das Weihnachtsgeschäft konzentriert sich also immer näher zum Fest hin. Durchschnittlich 360 Euro wollen die Österreicherinnen und Österreicher heuer für Weihnachtsgeschenke ausgeben, um zehn Euro weniger als im Vorjahr.
Gewinner und Verlierer
Der Konjunkturabschwung könnte sich auch im Weihnachtsgeschäft bemerkbar machen, meint Voithofer, auch wenn der Handel bisher kaum davon betroffen war. Zu den großen Gewinnern zählt bisher der Schuh- und Sportartikelhandel mit bis zu sieben Prozent mehr Umsatz - hier hat der Wintereinbruch Mitte Dezember zur guten Entwicklung beigetragen. Enttäuscht ist hingegen der Spielwarenhandel, mit einem Umsatz-Minus von sechs Prozent. Doch Spielwaren gehören wie auch Bekleidung zu jenen Geschenken, die oft noch in letzter Minute gekauft werden.
Weniger Gewinn erwartet
Und der Handel setzt auch auf die Nachspielzeit, wenn nach Weihnachten Geldgeschenke und Gutscheine eingelöst werden. Denn als Weihnachtsgeschäft gilt der Mehrumsatz im ganzen Dezember. Daher wird man erst zu Silvester wissen, ob der Rekordumsatz des Vorjahres von 1,57 Milliarden Euro, heuer erreicht wird. Umsatz bedeutet allerdings nicht Gewinn, gibt Handelsobfrau Lorentschitsch zu bedenken und verweist auf den "relativ hohen Gehaltsabschluss im Handel". Insgesamt rechnet Lorentschitsch mit geringeren Erträgen im Handel.
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