Praxis - Religion und Gesellschaft

1. Wenn Kinder in den syrischen Krieg ziehen wollen
2. Einschließen statt ausgrenzen - Plattform WIGE
3. Europa gestalten - die Verantwortung der Kirchen
4. Christentum und Islam in Tansania

1. Wenn Kinder in den syrischen Krieg ziehen wollen

Vor ein paar Wochen noch haben sie vielleicht für die nächste Matheschularbeit gelernt oder sind mit ihren Freundinnen in einem Park unterwegs gewesen. Jetzt sind zwei Sessel in einer Wiener Schule leer und vor allem die Eltern machen sich Sorgen, die man sich kaum vorstellen kann. Anfang April sind die beiden muslimischen Mädchen mit bosnischem Migrationshintergrund aus Wien in Richtung Syrien aufgebrochen. Eines der Mädchen hat sich am Wochenende telefonisch bei seiner Schwester gemeldet, laut türkischen Behörden kam der Anruf aus der Türkei. Doch: Was bringt überhaupt - oft - junge Männer und Frauen, Jugendliche, auf die Idee, in einen Krieg, wie er sich derzeit in Syrien abzeichnet, zu ziehen? Und vor allem: Was kann dagegen im Vorfeld unternommen werden? Dazu im Interview Carla Armina Baghajati von der Islamischen Glaubensgemeinschaft. - Gestaltung: Kerstin Tretina


2. Einschließen statt ausgrenzen - Plattform WIGE

Es ist eines der Dauerthemen, das in der römisch-katholischen Kirche und darüber hinaus für Diskussionen sorgt: Der Umgang der römisch-katholischen Kirche mit Menschen, die nach einer Scheidung wieder heiraten. Wiederverheiratete Geschiedene sind dem katholischen Kirchenrecht nach zwar nicht von der Kirche, aber etwa vom Empfang der Kommunion ausgeschlossen. Seit Jahren wird eine Änderung der kirchlich-katholischen Praxis gefordert.
Die "Plattform WIGE für Geschiedene und Wiederverheiratete in der Erzdiözese Wien feiert heuer ihr 25-jähriges Bestehen. Sie bietet Gespräche und Beratung, Materialien, Exerzitien und Schulungen für Betroffene, aber auch für Seelsorger an. - Gestaltung: Maria Harmer


3. Europa gestalten - die Verantwortung der Kirchen

Von Portugal bis Estland, von Schottland bis Griechenland sind die evangelischen Kirchen Europas in einem Verband organisiert. Er heißt GEKE (Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa) und sein Generalsekretär ist Michael Bünker, der Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich. Wohin soll Europa sich seiner Meinung nach entwickeln? Wo sieht er Chancen, wo Gefahren? Und wie nimmt er die Rolle der Religion(en) wahr? Dazu bezieht Bischof Bünker im Gespräch mit Brigitte Krautgartner Stellung.


4. Christentum und Islam in Tansania

Rund 45 Millionen Menschen leben in Tansania. Musliminnen und Muslime, Christinnen und Christen und Angehörige von traditionellen Naturreligionen halten sich mit je einem Drittel in etwa die Waage. Doch das Zusammenleben der Religionen ist fragil und das Land blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Es ist erst 1964 entstanden - aus der Vereinigung von Tanganjika und Sansibar. Bis zum 19. Jahrhundert war das Festland in Stammesgebiete aufgeteilt, über die Insel Sansibar und die Küstengebiete herrschten arabische Sultane. 1885 hat der evangelische Pastorensohn Carl Peters Deutsch-Ostafrika gegründet, die größte Kolonie des deutschen Kaiserreichs. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs fiel das Gebiet an Großbritannien. Erst in den 1960er Jahren wurde Tansania unabhängig.
Seit Ende der 1990er Jahre gibt es vermehrt Konflikte zwischen den Religionsgemeinschaften, islamistisch-fundamentalistisch motivierte Anschläge gehören dazu. - Gestaltung: Sven Weniger und Michael Marek


Moderation: Sandra Szabo

Service

Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich
http://wige.kategoriale-seelsorge.at/WIGE

Sendereihe

Gestaltung