Texte - neue Literatur aus Österreich

"Schlafen, nichts als schlafen." Von Bernhard Kathan.
Es ist ein ehrgeiziges Romanprojekt, an dem der Tiroler Autor Bernhard Kathan zur Zeit arbeitet. Umfangreich nicht nur an Seiten, sondern auch an Themen und Inhalten. Es geht um die Leihmutterschaft, aber auch um medizinische und politische Zukunftsszenarien, an die wir heute noch kaum zu denken wagen, die aber schon bald Realität sein könnten.

Es liest Silvia Meisterle. Redaktion Edith-Ulla Gasser

Was noch vor sehr kurzer Zeit reine Zukunftsmusik zu sein schien, nämlich das Austragen von Kindern durch andere Frauen als die biologischen Mütter, ist heute gang und gäbe. Samt den sozialen Kollateralschäden, die sich durch das Einkommensgefälle zwischen verschiedenen Ländern, und dem dadurch enstehenden Gynäkologie-Tourismus ergeben. In seinem neuen Romanprojekt lässt Bernhard Kathan in einer anspruchsvollen Verschränkung aus utopischem Entwicklungssroman und zeitkritischem Kommentar eine sogenannte "Zuchtmutter" sprechen. Eine Frau, selbst Produkt eines Zuchtprogramms, die zunächst jahrelang in einem futuristisch anmutendem "Programm" zur Schwangerschaftsproduktion lebte. Und die, als sie eines Tages aus dem "Programm" entlassen wird, die Welt "draußen" zu erkunden versucht.
Bernhard Kathan, Jahrgang 1953, aus Vorarlberg stammender Autor und Wissenschaftler, lebt in Tirol und beschäftigt sich mit den Überschneidungsbereichen zwischen Alltagsforschung, Psychologie und Kunst. Kathan schrieb wegweisende Sachbücher unter anderem zum Thema unseres Umgangs mit den Tieren, aber auch literarische Erzählungen und Romane. Darüber hinaus ist Bernhard Kathan Land-Art-Künstler und Museumskurator.

Service

"Schlafen, nichts als schlafen." Von Bernhard Kathan. Aus einem bis jetzt unveröffentlichten Romanmanuskript mit dem Titel "Museum der geschlechtlichen Frömmigkeit".

Sendereihe