Von Tag zu Tag

Ein besonderer Schulanfang. Gast: Terezija Stoisits, Beauftragte für Flüchtlingskinder an den Schulen. Moderation: Philipp Blom. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Sie freuen sich auf das Lernen, über Bücher und Bleistifte und auch wenn sie keine Schultüte in den Händen halten oder festlich gekleidet sind, wie die anderen Kinder, strahlen sie - die etwa 1.300 Kinder aus Syrien, Irak, Afghanistan und anderen Ländern, die am Montag ihren ersten Schultag in Österreich erlebt haben.

Jedes Kind ab 6 Jahren ist in Österreich unterrichtspflichtig, wie es heißt, und das gilt für alle Kinder im Land - unabhängig davon, ob sie einen Aufenthaltstitel haben oder nicht. In Einrichtungen wie dem Erstaufnahmezentrum Traiskirchen gibt es eigene Klassen; in der Betreuungsstelle Nord in Bad Kreuzen läuft der vermutlich älteste Schulversuch Österreichs, der Kindern sofort nach ihrer Ankunft den Schulbesuch erlaubt. In den einzelnen Gemeinden besuchen die Flüchtlingskinder regulär die Pflichtschulen. Wie viele Kinder ab 14. September, wenn in ganz Österreich wieder die Schule begonnen hat, in den Klassen sitzen werden, ist unklar - das Bildungsministerium erwartet etwa 5.000; 4.000 waren es bereits im vergangenen Schuljahr.

Mit 1. September hat Terezija Stoisits als "Beauftragte für Flüchtlingskinder an den Schulen" im Unterrichtsministerium ihre Rolle als Vermittlerin angetreten. Die ehemalige Nationalratsabgeordnete und Volksanwältin will eine "Nahtstelle" zwischen Ministerium, Landesschulräten, Schulen und NGOs sein und wird Vorzeigeprojekte im Umgang mit Flüchtlingskindern sammeln und verbreiten. In einigen Regionen hofft man, mit Flüchtlingskindern Schulstandorte sichern zu können und Kleinschulen vor der Schließung zu bewahren.

Philipp Blom spricht mit Terezija Stoisits über Konzepte der Integration in den Unterricht, über Willkommens- und Fremdsprachenklassen und die "Normalität" des Schulbesuchs.

Sendereihe