Sprachförderung in Kindergärten gesichert
Jedes vierte Kindergartenkind spricht nicht gut Deutsch, was vor allem ein Problem werden kann, wenn diese Kinder in die Schule kommen. Nun steht fest, dass der Bund auch für die kommenden drei Jahre Geld für die Sprachförderung in den Kindergärten zur Verfügung stellt - allerdings nicht so viel, wie von den Ländern gewünscht.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 3.4.2014
15 Millionen bis 2017
15 Millionen Euro wird der Bund ab nächstem Jahr bis Ende 2017 in die Sprachförderung im Kindergarten investieren. Diese Summe ist nun fix, sagt Integrationsminister Sebastian Kurz von der ÖVP: es sei in der Regierung besprochen worden, es gebe die Zusage des Finanzministeriums.
Der bisherige Modus der Sprachförderung soll damit fortgesetzt werden. Der Bund stellt 5 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung, die Länder, die dafür eigentlich zuständig sind, müssen den gleichen Betrag aufbringen, um das Geld vom Bund zu bekommen. Ab morgen verhandelt Kurz darüber mit den Ländern, die allerdings schon im Vorfeld mehr Geld vom Bund gefordert haben. Damit Kinder mit schlechten Deutsch-Kenntnissen im Kindergarten optimal sprachlich auf die Schule vorbereitet werden können, müsse der Bund seinen Betrag verdoppeln, forderte da etwa der Wiener Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch von der SPÖ. Kurz erteilt eine klare Absage und spielt den Ball zurück: den Bundesländern stehe es frei, mehr Geld zu investieren. Gerade in Wien gebe es großen Bedarf. Wenn hier mehr investiert werde und vielleicht weniger in andere Projekte wie die Werbekampagne für die Mariahilfer Straße, dann sei das Geld sicher gut investiert.
Wie die Länder in den Kindergärten die Sprachförderung organisieren, bleibt ihnen überlassen. Sehr oft fördern die Kindergartenpädagoginnen die Kinder spielerisch in Kleingruppen, manchmal werden Sprachexperten von außen hinzugezogen. Die aktuellsten Zahlen, ob die Sprachförderung auch wirkt, stammen aus den Jahren 2011/12. Von 27.000 Kindern mit Förderbedarf mussten 4/5 nach einem Jahr nicht mehr weitergefördert werden. In den Augen des Integrationsministers der Beleg, dass Sprachförderung funktioniert: damit leiste man einen Beitrag für Kinder, die nicht im Bildungssystem scheitern und in die Arbeitslosigkeit abdriften, sondern im Gegenteil beim Schuleintritt schon die deutsche Sprache können, so Sebastian Kurz.