PISA "Problemlösen": Österreich ist Durchschnitt
Heute gibt es noch einmal PISA-Testergebnisse für Österreich, und zwar im Teilbereich "Problemlösen". Es wird auf Jahre hinaus der letzte internationale Vergleich österreichischer Bildungsdaten sein - hat doch Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) entschieden, den nächsten PISA-Test nicht mitzumachen. Beim heute veröffentlichten Teilergebnis liegt Österreich einmal mehr im Durchschnitt.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 1.4.2014
Hinter den USA
Getestet wurde, wie gut 15- bis 16-jährige Schülerinnen und Schüler Probleme lösen, und zwar an Hand von Alltagssituationen, zum Beispiel einem nicht funktionierenden elektronischen Gerät oder an einem nicht vertrauten Fahrschein-Automaten. Es geht um das Erkennen von Zusammenhängen, um das Ziehen von Schlussfolgerungen, um das Durchdenken von Lösungsmöglichkeiten.
Die besten Ergebnisse im Problemlösen haben dabei die asiatische Länder Singapur, Korea, Japan und China erreicht. Die besten Ergebnisse in Europa haben Finnland, England und Estland. Dann folgen Frankreich, Italien und Deutschland. Österreich liegt knapp über dem Durchschnitt, noch hinter den USA.
Laut Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die den Test organisiert, gibt es in Österreich anteilig zwar weniger leistungsschwache Schülerinnen und Schüler. Aber insgesamt wäre beim getesteten Problemlösen ein besseres Ergebnis zu erwarten gewesen. Laut dem OECD-Experten Andreas Schleicher liegt das gute Abschneiden der asiatischen Länder im Problemlösen daran, dass an den dortigen Schulen gezielt fächerübergreifende Kompetenzen in die Unterrichtsplanung einbezogen werden.
Kritik an PISA-Pause
Der PISA-Test war der vorerst letzte internationale Vergleich, dem sich das österreichische Schulsystem gestellt hat. Nach einem Daten-Sicherheitsproblem am BIFIE-Institut, das hierzulande die PISA-Tests durchführt, hat Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch Hosek den nächsten PISA-Test abgesagt. Andreas Schleicher von der OECD hält die österreichische Nichtteilnahme für einen Fehler: Ländern sollten sich weltweit messen, Evaluationssysteme und ein internationaler Maßstab seien wichtig.