PISA-Absage nach Datenleck

Das Datenleck beim Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE) hat nun weitere Konsequenzen nach sich gezogen. Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) hat die Teilnahme Österreichs an zwei internationalen pädagogischen Vergleichstest für die Jahre 2014/2015 abgesagt, darunter auch den PISA-Test.

Abendjournal, 11.3.2014

PISA und TIMMS auf Eis gelegt

Am ehesten werden die Schüler die Testabsagen verschmerzen können: Rund 10.000 wären getestet worden. Irrelevant für das jeweilige Zeugnis, aber nach Meinung der Testbefürworter wesentlich für eine Standortbestimmung des österreichischen Schulwesens im internationalen Vergleich. PISA (Programme for International Student Assessment) und TIMMS (Trends in International Mathematics and Science Study) sind nun auf Eis gelegt.

Heinisch-Hosek begründete die vorläufige Testpause mit den jüngst öffentlich gewordenen Datenschutzproblemen, scheint aber einer mittelfristigen Eindämmung der zahlreichen Tests nicht abgeneigt. "In erster Linie bedeutet diese Testpause, dass wir uns im nächsten Jahr auf die bisherigen Ergebnisse aller Bildungsstandards konzentrieren werden", so die Ministerin im Ö1-Abendjournal. Es gebe genug aufzuarbeiten, somit wäre ein Jahr Zwangspause gut zu vertragen.

Kritik wegen Aussetzung

Stopp also für zwei internationale Tests, Stopp aber auch für die heimischen Überprüfungen - die Bildungsstandards. An der Zentralmatura will Heinisch-Hosek festhalten.

Oberösterreichs Landeschulratspräsident Fritz Enzenhofer (ÖVP) fürchtet um den internationalen Ruf Österreichs. Die Grünen sprechen von einer Panikreaktion, das Team Stronach sagte, Heinisch-Hosek wolle sich drücken. Die FPÖ begrüßt hingegen die Aussetzung. PISA und TIMMS seien ohnehin zu wenig aussagekräftig.