BIFIE: PISA und Bildungsstandards ausgesetzt
Das BIFIE-Datenleck hat eine erste konkrete Konsequenz: Der immer heiß umstrittene und intensiv verfolgte PISA-Test muss nächstes Jahr ausfallen, sagt Unterrichtsministerin Heinisch-Hosek (SPÖ). Betroffen sind außerdem die Bildungsstandard-Tests und die sogenannte TIMMS-Testung. Die Zentralmatura findet heuer aber statt.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 11.3.2014
2015 keine PISA-Studie in Österreich
PISA 2015, der große internationale Vergleich unter den 15-Jährigen, muss nächstes Jahr entfallen. Denn die entsprechenden Vortests können heuer im Frühjahr nicht stattfinden, sagt Unterichtsministerin Heinisch-Hosek von der SPÖ - die Daten am verantworlichen Bundesinstitut für Bildungsforschung, dem BIFIE, seien nicht sicher genug. Und die Vortests sind Voraussetzung für PISA im nächsten Jahr. "Es wird keine Feldtestungen geben. Das heißt aber auch in der Konsequenz, nächstes Jahr wird es keine internationalen Tests in Österreich geben können."
Pisa nächstes Jahr entfällt also, die Prüfung in Deutsch, Mathematik und den Naturwissenschaften können nicht stattfinden. Negative Auswirkungen auf die Schulpolitik erwartet Heinisch-Hosek dennoch nicht: "In erster Linie bedeutet diese Testpause, dass wir uns im nächsten Jahr auf die bisherigen Ergebnisse aller Bildungsstandards konzentrieren werden. Ich glaube, dass wir hier genug aufzuarbeiten haben und ein Jahr Zwangspause auch vertragen werden können." Bei PISA hat Österreich bisher immer eher mäßig abgeschnitten, die Skandinavier sind meist vorne gelegen.
Zentralmatura findet statt
Außer PISA wird nächstes Jahr die sogenannte TIMMS-Testung für Mathematik und Naturwissenschaften ausfallen, sagt Heinisch-Hosek. Auch dafür hätte es heuer die nötigen Vortests geben müssen. Die Bildungsstandards im Frühjahr werden ebenfalls entfallen, nämlich Deutsch in der vierten und achten Schulstufe, weil hier ebenso die Datensicherheit fehlt.
Nicht ausfallen wird dagegen die Zentralmatura, die im Mai an 400 Schulen in Englisch getestet wird. Sind die Daten am verantwortlichen BIFIE nicht sicher, dann wird das Unterrichtsministerium selbst die zentral gestellten Aufgaben formulieren, sagt Heinisch-Hosek. Heute Abend wird sie mit Eltern-, Lehrer - und Schülervertretern in einer Krisensitzung darüber beraten.