Nach BIFIE-Datenleck: Zentralmatura gefährdet

Nach der Datenaffäre am BIFIE, dem Bundesinstitut für Bildung, wackelt die Zentralmatura. Nicht nur an den beiden Pilotschulen, die sie im Mai schon komplett umsetzen wollen. Sondern auch an fast 400 anderen Gymnasien, die sie heuer nur in einem Fach anwenden möchten - die meisten in Englisch, andere in Mathematik.

Morgenjournal, 5.3.2014

Daten der Schüler anonymisiert

Die Zentralmatura soll auf jeden Fall kommen - und zwar wie geplant schon im Mai in einzelnen Fächern. Immerhin hätten sich die Schülerinnen und Schüler jahrelang darauf vorbereitet, sagt Bundesschulsprecherin Angi Groß von der ÖVP-nahen Schülerunion.

Die Daten sieht Groß bei den Schülern auch gar nicht gefährdet, sie werden beim zuständigen Bundesinstitut für Bildung, dem Bifie, anonymisiert.

Anders ist das bei den Lehrern: Ihre Daten sind zuletzt bei einem Bifie-Test für Deutsch, Mathematik und Englisch nach außen gedrungen - bei der sogenannten informellen Kompetenzmessung.

Dieses Datenleck muss so schnell wie möglich geschlossen werden, sagt der ÖVP-nahe AHS-Lehrergewerkschafter Eckehard Quin. Und zwar noch vor der Zentralmatura an den 400 Testschulen im Mai.

Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek von der SPÖ lässt die Datensicherheit jetzt bis April prüfen. Kann sie nicht garantiert werden, dann will sie die Zentralmatura verschieben. Dann müsste die Matura auch an den Testschulen nach altem Muster stattfinden: Die Aufgaben kämen also nicht zentral vom Bifie, sondern so wie bisher von den Lehrerinnen und Lehrern. Die Opfer wären aber vor allem die Schüler, sagt Quin.

Schülervertreterin Groß erinnert auch an schlechte Erfahrungen 2012, als man die Zentralmatura schon einmal verschoben hat - sie war damals noch nicht ausgereift.

Hält der neue Zeitplan, dann soll die Zentralmatura nach dem Testlauf im Mai ab 2015 an allen Gymnasien und in allen Fächern stattfinden. 2016 sind die berufsbildenden höheren Schulen dran.