BIFIE-Datenleck: Tests gestoppt

Empörung herrscht bei Lehrern und Schülern über das riesige Datenleck, durch das 400.000 vertrauliche Testergebnisse von Schülerinnen und Schülern ins Internet gelangt sind. Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) kündigt deshalb bis auf weiteres einen Stopp aller zentralen Schülertests an. Das für die Daten zuständige Bildungsforschungsinstitut BIFIE hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, gibt sonst aber keine Auskünfte zu dem Fall.

Gabriele Heinisch-Hosek

(c) Pfarrhofer, APA

Abendjournal, 26.2.2014

Ministerin empört

Die beiden Direktoren des BIFIE schweigen vorerst dazu, wie es passieren konnte, dass 400.000 Testergebnisse aus den Jahren 2011 und 2012 unverschlüsselt auf einem rumänischen Internet-Server gelandet sind und eine Zeitlang frei zugänglich waren. Nur so viel: das Datenleck sei gefunden und abgedichtet, heißt es in einer Aussendung. Es handle sich um Daten aus der sogenannten Informellen Kompetenzmessung, Daten zur Zentralmatura oder den Bildungsstandards seien nicht betroffen.

So wie Schülervertreter und Oppositionsparteien wirft auch Lehrergewerkschafter Paul Kimberger Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek von der SPÖ Untätigkeit vor. Sie habe schon länger vom Datenleck gewusst. Seit Mitte Dezember hätte man es gewusst aber nichts dagegen getan.

Die Unterrichtsministerin hat sich dazu vor Kurzem im Bundesrat in einer Anfrage durch die FPÖ erklärt. Sie habe darauf vertraut, dass die BIFIE-Direktion die Sache längst geklärt habe: sie sei gestern aus allen Wolken gefallen, dass es nicht so war.

Bis zur Klärung der Vorgänge kündigt Heinisch-Hosek einen Stopp aller zentralen Schülertests an: bis Datensicherheit hergestellt sei, bis der Sachverhalt geklärt sei, fänden keine Testungen statt, das habe sie heute veranlasst.

Konkret könnten sich die für Mai vorgesehenen Tests zu den Bildungsstandards in Deutsch verzögern, so die Unterrichtsministerin.